Ursula (81) und Nicole Abbrederis (52) beim „bestfom“-Training im AWO-Seniorenpark. © Foto: M. Schlaf
Oberschleißheim – Der GAU im Gehirn geschieht allein in Deutschland jedes Jahr etwa 270 000 Mal – und circa 1,8 Millionen Menschen müssen mit zum Teil schweren Folgen eines Schlaganfalls zurechtkommen. Darunter auch Ursula Abbrederis. Seit fünf Jahren lebt die 81-Jährige im AWO-Seniorenpark Oberschleißheim. Dort nimmt sie regelmäßig an einem speziellen Kraft- und Koordinationstraining teil, das Sportwissenschaftler der TU München mit Unterstützung der Beisheim Stiftung für hochbetagte Menschen in Senioreneinrichtungen entwickelt haben. Ursulas Beispiel zeigt eindrucksvoll: Das Münchner „bestform“-Programm, das derzeit in einer der weltweit größten Studien ihrer Art ausgewertet wird, hilft auch schwer kranken Menschen.
Das Training macht der Seniorin sichtlich Spaß und gibt ihr Vertrauen in den eigenen Körper zurück – ganz wichtig auch vor dem Hintergrund, dass sie Stürze mit fatalen Folgen unbedingt vermeiden will. „Im Alter ist es wichtig, die körperlichen Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten“, weiß ihre Tochter Nicole Abbrederis. Die 52-jährige Tierärztin und Fitnesstrainerin betreut das „bestform“-Training in Oberschleißheim, an dem neben ihrer Mama weitere engagierte Bewohner zwei Mal wöchentlich teilnehmen. Ihr Fazit: „Der Schlaganfall meiner Mutter lässt sich natürlich leider nicht wegtrainieren, aber sie bewahrt sich dadurch ein gewisses Maß an Selbstständigkeit, das sie sonst verlieren würde.“
Nach Überzeugung von Nicole Abbrederis ist regelmäßiges Training auch ein Schlüssel, um Senioren zumindest einen Teil ihrer Erkrankungen zu ersparen: „Deshalb wäre es wichtig, dass die Krankenkassen Präventionsprojekte wie das bestform-Training finanziell unterstützen.“
BEZ