Wie erkennt man Weichmacher?

von Redaktion

Prof. Josef Köhrle Endokrinologe und Experte der Dt. Gesellschaft für Endokrinologie

Hormonaktive Substanzen, in der Fachsprache auch bekannt als endokrine Disruptoren (ED), sind zum Beispiel an der Entstehung von Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen, Unfruchtbarkeit und weiteren Erkrankungen beteiligt. Sie sind schwer erkennbar, hier ist die internationale Politik gefordert, die Verbraucher besser zu schützen.

Doch auch der Einzelne kann durch bewusste Produkt-Entscheidungen seine Belastung mit hormonaktiven Substanzen halbieren. Beispiel für die stille Bedrohung ist zum Beispiel Bisphenol A (BPA), aber auch andere Bisphenole, die gleich oder ähnlich schädlich sind, zum Beispiel BPF oder BPAF! Achten Sie daher auf die Aufschrift BP-frei. Bisphenole können zum Beispiel in Behältern und Flaschen aus Polycarbonat für Lebensmittel, Innenbeschichtungen von Getränke- und Konservendosen enthalten sein. Ebenso zu den hormonaktiven Substanzen zählen Phthalate. Sie stecken oft in Produkten aus synthetischem Gummi, z.B. in Regenbekleidung, Kabeln, Einweghandschuhen, PVC-Fußböden und auch Düften und Duftkerzen. Beschichtete Pfannen und Kochutensilien, Fastfood-Verpackungen und auch wasserabweisende Textilstoffe können sogenannte PFAS enthalten, das sind Industriechemikalien. Hier gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Wer sie vermeiden will, kann darauf achten, dass die Aufschriften „Frei von PFAS“, „frei von PFC“ oder „fluorfrei“ auf dem Produkt aufgedruckt sind.

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