Prof. Volker Klauss Facharzt für Innere Medizin/Kardiologie Kardiologie Innenstadt München
Die Blutdruckmessungen am Handgelenk sollten nicht Grundlage für Therapieentscheidungen sein. Falsch ermittelte Blutdruckwerte können zu Unter- oder Übertherapie führen. Die Leitlinien empfehlen ganz klar die Verwendung von Oberarmmessgeräten. Für Patienten älter 80 Jahre gilt Folgendes:
Bei einem in der Praxis gemessenen systolischen RR über 160 mmHg sollte bei noch nicht behandelten Patienten auf alle Fälle eine Blutdrucksenkung eingeleitet werden. Bei Werten von 140 – 159 mmHg kann eine Blutdruckeinstellung aber auch schon erwogen werden.
Ziel ist dann, dass der vom Arzt gemessene systolische RR auf 140–150 mmHg gesenkt werden soll. Sofern die Therapie gut vertragen wird, kann eine Absenkung auf 130–139 mmHg erwogen werden. Wenn der diastolische RR-Wert unter 70 mmHg liegt, muss dies jedoch vorsichtig erfolgen.
Eine Reduktion der Therapie sollte erwogen werden, wenn der systolische RR < 120 mmHg ist und/oder orthostatische Symptome auftreten. Wichtig ist, besonders bei den derzeitigen hohen Temperaturen, auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten.