Prof. Georgi Wassilew Orthopädie-Direktor Universitätsklinikum Greifswald
Suchen Sie sich eine mit dem Zertifikat EndoCert zertifizierte Klinik. Derzeit sind jedoch nur 44 Prozent der Endoprothesen-Kliniken in Deutschland nach EndoCert zertifiziert, das sind knapp 500 Einrichtungen. Die Gründe: Die Teilnahme ist freiwillig und bedeutet einen Aufwand an Zeit und Geld. Die AE, die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik, deren Generalsekretär ich bin, fordert die verpflichtende Zertifizierung von Kliniken, die Hüft- und Kniegelenke implantieren. Wichtig ist eine kontrollierte Indikationsstellung. Das heißt, die Kriterien zur Indikation einer OP immerstreng leitliniengerecht abzuleiten. Die Autoren der Leitlinie empfehlen die Indikation zur Hüft-Teilendoprothese bspw. nur bei radiologisch gesicherter und fortgeschrittener Arthrose oder Hüftkopfnekrose. Zudem sollte eine Hüft-Endoprothese nur in Betracht gezogen werden, wenn die Patienten trotz konservativer Therapie über hohen subjektiven Leidensdruck hinsichtlich hüftbezogener Beschwerden und der Lebensqualität berichten. Vor dem Gelenkersatz sollen alternative Therapieoptionen geprüft werden, und zwar eine Kombination aus medikamentöser und nicht-medikamentöser Therapie. Besteht eine Infektion, insbesondere von Gelenken oder Weichteilen, soll diese vor der Hüft-OP ausgeheilt sein.