Smartphones im Bett: Liebe auf Stand-by

von Redaktion

Handys und Tablets, Laptops und Fernseher werden als Bettgefährten immer beliebter. Das hat eine Umfrage der Sicherheitsspezialisten von NordVPN ergeben. Wir haben die Details und verraten, warum das Smartphone im Schlafzimmer der Psyche und dem Körper schaden kann.

Nicht nur die Zweisamkeit kann die Handy-Nutzung im Schlafzimmer stören, sondern auch die Schlafqualität. © Freepik

■ Im Bett mit dem Handy

77 Prozent der Deutschen nehmen digitale Geräte mit ins Bett. Das ist eines der Ergebnisse der Studie von NordVPN, für die über 15 000 Personen befragt wurden. Trotz der hohen Zahl liegt Deutschland hier eher noch im hinteren Feld. Denn in Mexiko stecken 97 Prozent mit dem Handy und anderen Geräten unter einer Decke, in Italien sind es 88 Prozent.

■ Das Schlaf-Phone

Unter den Deutschen, die digitale Geräte mit ins Bett nehmen, ist das Smartphone mit 85 Prozent der klare Liebling. 48 Prozent geben zu, dass sie im Bett fernsehen, während 37 Prozent Tablet oder Laptop benutzen. Im Schnitt werden im Schlafzimmer 2,6 Geräte verwendet.

■ Smarte Nacht

80 Prozent der „Digital-Schläfer“ benutzen die Geräte, bevor sie am Abend einschlafen. In der Früh sind Smartphone & Co. deutlich weniger gefragt. Nur 32 Prozent der Bettscroller verwenden sie auch vor dem Aufstehen. 60 Prozent schalten den Schlaf- oder Flugmodus am Handy nicht ein, weil sie auch nachts erreichbar sein wollen.

■ Letzter WhatsApp-Check

Beliebteste Gute-Nacht-Beschäftigungen sind das Checken von E-Mails, Nachrichten und SMS (50 Prozent), das Lesen oder Hören von News (47 Prozent), das Scrollen durch Social Media und das Ansehen von Videos (jeweils 43 Prozent). Dabei geben 35 Prozent der Nutzer zu, dass sie vor dem Einschlafen im Bett wohl zu lange aufs Handy starren.

■ Zweisamkeit mit Handy

Nach eigenen Angaben nutzen nur 26 Prozent der Deutschen ihr Handy und andere digitale Geräte im Bett auch dann, wenn die Partnerin oder der Partner daneben liegen. Ob das stimmt, sei dahingestellt. Das schlechte Gewissen scheint jedenfalls groß zu sein. 46 Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass sie durch die ausgedehnte Nutzung von Geräten im Bett ihre Zeit verschwenden. 56 Prozent gehen davon aus, dass sie dadurch ihre Schlafqualität beeinträchtigen.

■ Handy-freie Zone

Experten empfehlen, das Schlafzimmer zur Handy-freien Zone zu machen. Zum Aufwachen kann ein klassischer Wecker ohne das Internet dienen. Denn die Nachteile des Bettsurfens sind wissenschaftlich erwiesen: Das blaue Licht der Smartphones hemmt die Produktion von Melatonin, dem Hormon, das für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus sorgt.

Durch das Scrollen oder Surfen im Bett wird das Gehirn stimuliert, was das Einschlafen erschwert und das Risiko für Schlaflosigkeit erhöht. Und der Konsum von oft schlechten Nachrichten vor dem Einschlafen kann Stress, Angstzustände und Konzentrationsprobleme verstärken.

■ Nachtmodus „Night Shift“

Seit einigen Jahren bieten die meisten Handys eine abendliche Bildschirmanzeige mit wärmeren, bräunlichen Farbtönen, die den Blaulichtanteil herausfiltern sollen. Apple nennt das „Night Shift“ (Nachtschicht). Der Modus soll dabei helfen, abends eher zur Ruhe zu kommen und besser einzuschlafen. Wissenschaftliche Studien sind aber skeptisch, ob das wirklich einen signifikanten Einfluss auf die Nachtruhe hat.

Denn die bloße Änderung der Bildschirmfarbe reicht nicht aus, um die Schlafqualität signifikant zu verbessern. Es gibt andere Faktoren wie die Helligkeit des Bildschirms, die Länge der Bildschirmnutzung vor dem Schlafengehen und die Art der konsumierten Inhalte, die den Schlaf stärker beeinflussen.

■ Vorsicht Rücken!

Die Probleme mit dem Bett-Smartphone gehen über die Psyche hinaus. Denn das Liegen in ungünstigen Positionen während der Handy-Nutzung im Bett kann zu anhaltenden Nacken- und Rückenschmerzen führen. Einer der Gründe: Beim Blick auf das Smartphone neigen viele Menschen den Kopf stark nach vorne. Diese Vorwärtsneigung kann zu einer Überlastung der Nackenmuskulatur führen.

Und: Das Halten einer statischen Position über einen längeren Zeitraum – insbesondere wenn diese Position nicht ergonomisch ist – kann zu muskulären Ermüdungen und Verspannungen führen. Dies betrifft auch die Schultern und Handgelenke.

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