So entsteht Kalk in der Schulter

von Redaktion

Dr. Heribert Konvalin Facharzt für Orthopädie & Spezielle Schmerztherapie MVZ im Helios München © MVZ im Helios

Jeder Zehnte muss hierzulande damit rechnen, dass sich Kalk in seiner Schulter ansammelt. Die Betroffenen sind oft zwischen 30 und 50 Jahre alt, Frauen trifft es häufiger. Obwohl das Krankheitsbild so häufig ist, ist nach wie vor unklar, was letztlich der Grund dafür ist. Betroffen davon ist nicht das Gelenk selbst, sondern vor allem die schlecht durchbluteten Bereiche von Sehnen im Gelenk. Meist ist es die Supraspinatussehne, die für das Abspreizen des Arms zuständig ist. Die Kalkschulter verläuft in Stadien: Zuerst wandeln sich Sehnenzellen in Knorpelzellen um, sodass an der Sehne Faserknorpelgewebe entsteht. Dort lagern sich Kalziumsalze ab, die zu Kalkdepots verschmelzen. Dieser Prozess kann über Jahre vollkommen unbemerkt vonstattengehen. Im zweiten Stadium leitet das Immunsystem dann die Selbstheilung ein, indem es dafür sorgt, dass sich die Kalkkristalle verflüssigen und abtransportiert werden. Diese Phase der akuten Entzündungsreaktionen verursacht dann die heftigen Schmerzen. Brechen die Kalkdepots auf und ergießen sich in den Schleimbeutel der Schulter, ist eine extrem schmerzhafte akute Entzündungsreaktion die Folge. Die gute Nachricht: In der Regel heilt die Kalkschulter von allein aus. Bis dahin geht es darum, die Symptome zu lindern. Infrage kommen entzündungshemmende Schmerzmittel, Coldpacks sowie die Stoßwellentherapie zur Zerkleinerung der Kalkdepots. Physiotherapie ist nur dann eine Option, wenn eine Versteifung der Schulter droht.

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