Frühaufsteher und Sänger: Hausrotschwanz. © Derer/Nabu
Hämmern für Vielfalt: Schwarzspecht. © Bosch/Nabu
Der Kranich gilt als Bote des Glücks, der Zug der Kraniche ist ein beeindruckendes Naturschauspiel. © Frank Derer/Nabu
Die Waldohreule nistet gern in alten Krähennestern. Sie jagt praktisch lautlos und überrascht ihre Beute. © Paulin/Nabu
Lebt versteckt in Wäldern: Der Schwarzstorch kann nur selten beobachtet werden. © Mathias Schaef/Nabu
München – Die Regentschaft des Kiebitz neigt sich dem Ende zu: Im Oktober muss der aktuelle Vogel des Jahres zugunsten eines neuen Überfliegers abdanken. Die Wahl zum Vogel des Jahres 2025 hat begonnen: Jeder kann im Internet für einen der fünf Kandidaten abstimmen, die der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) ausgewählt haben. Vergangenes Jahr hatten 120 000 Bürgerinnen und Bürger mitgemacht. Wer den Schnabel vorne hat, entscheidet sich am 10. Oktober.
Zur Abstimmung präsentieren sich ein Frühaufsteher, ein Tänzer, eine geräuschlose Jägerin, ein scheuer Geselle und ein Zimmermann. „Jeder von ihnen steht für ein wichtiges Naturschutzthema und repräsentiert einen gefährdeten Lebensraum, für dessen Bewahrung er im Amtsjahr stehen wird“, sagte LBV-Vogelexpertin Angelika Nelson. Zu den Kandidaten:
■ Der Frühaufsteher
Der Hausrotschwanz singt als früher Vogel lange vor Sonnenaufgang. Schon 70 Minuten, bevor es hell wird, beginnt er mit seinem lautstarken Gesang. Als Insektenfresser ist er stark vom Rückgang der Insekten durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten betroffen. Außerdem benötigt er als Gebäudebrüter Nischen und Giebel an Häusern, findet jedoch an modernen Gebäuden immer weniger Nistmöglichkeiten. Sein Wahlslogan lautet daher: „Mut zur Lücke!“
■ Der Tänzer
Mit seinem typischen Trompeten stellt sich der Kranich zur Wahl. Der Zugvogel ist in vielerlei Hinsicht ein spektakulärer Kandidat. Mit bis zu 116 Zentimetern Körperhöhe ist er größer als ein Weißstorch. Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst sind Naturschauspiele, die jedes Jahr viele Menschen anlocken und faszinieren. In vielen Ländern gilt er als Symbol für Glück und Frieden. Weil er Feuchtgebiete zur Rast und Brut braucht, lautet seine überzeugende Parole: „Nasse Füße fürs Klima!“
■ Der Zimmermann
Der an seinem Gefieder gut zu erkennende Schwarzspecht ist ein Zimmermann des Waldes. Er hämmert am liebsten in Mischwäldern mit altem Baumbestand. Im Freistaat kommt er am häufigsten in Mittel- und Unterfranken vor. Er ist ein Wegbereiter der Artenvielfalt, denn seine Baumhöhlen sind bei Nachmietern begehrt. Dort ziehen zum Beispiel dann Siebenschläfer, Fledermäuse oder Hohltauben mit ihren Familien ein. „Trommeln für Vielfalt!“ ist darum sein Wahlkampfmotto.
■ Der scheue Geselle
Der Schwarzstorch meidet im Gegensatz zu seinem weißen Verwandten Kulturlandschaften und lebt ein Leben im Verborgenen in Auwäldern sowie in feuchten Laub- und Mischwäldern der bayerischen Mittelgebirge. Er fängt seine Nahrung häufig an Flüssen, wo er unter anderem Frösche und Fische fängt. Daher sein Wahlspruch: „Freiheit für Flüsse!“
■ Die lautlose Jägerin
Die Waldohreule ähnelt mit ihren Federohren dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Wie alle Eulen fliegt sie geräuschlos und überrascht damit ihre Beute. Sie braucht Wälder mit offenen Flächen, wo sie Mäuse fangen kann. Die Waldohreule nistet gern in alten Krähennestern. Bei der nächtlichen Jagd ortet sie ihre Beute akustisch. Ihr Slogan: „Ohren auf: Natur an!“
Bis zum 10. Oktober, 11 Uhr, wird abgestimmt. Der Sieger wird noch am selben Tag bekannt gegeben. Seit 2021, zum 50. Geburtstag der Aktion, wird der geflügelte Star des Jahres durch eine öffentliche Wahl bestimmt, damals wurde das Rotkehlchen gewählt.
SUS
Hier können Sie abstimmen
Wer heuer mitmachen will, alle Infos unter:
www.nabu.de