Erste Hilfe: Jeder Fünfte traut sich nicht mehr

von Redaktion

München – Bei den meisten Menschen in Deutschland liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs deutlich länger zurück als empfohlen. So absolvierten 55 Prozent der Bevölkerung ihren letzten Erste-Hilfe-Kurs vor mehr als zehn Jahren, wie eine neue Umfrage des Instituts Civey für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zeigt. Bei 41 Prozent liegt der letzte Kurs mehr als 15 Jahre zurück. 17 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass sie innerhalb der vergangenen zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben. 3,5 Prozent haben laut Umfrage noch nie einen Kurs absolviert.

DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagte: „Das Wissen zur Ersten Hilfe regelmäßig zu erneuern, rettet Leben. Wir empfehlen alle zwei Jahre eine Auffrischung.“ Jemandem im Notfall helfen zu können, erzeuge nicht nur ein gutes Gefühl, sondern gebe Sicherheit im Umgang mit kritischen Situationen. Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland – mit rund 200 Toten am Tag.

Reanimation durch Laien rette jedes Jahr tausende von Menschenleben, so das DRK. „Es könnten noch viele Tausend mehr jedes Jahr sein.“ Wer in einer Notlage helfen will, kann sich die Leitformel für die Reanimation „prüfen, rufen, drücken“ ins Gedächtnis rufen. Prüfen: keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung? Rufen: den Notruf 112 wählen. Drücken: Herzdruckmassage. Das Rote Kreuz erläutert: „Fest und schnell 5 bis 6 Zentimeter tief in der Mitte des Brustkorbs 100 bis 120 Mal pro Minute drücken. Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.“

Rund 62 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie sich zumindest eher in der Lage fühlen, in einer Notfallsituation wirksam Erste Hilfe zu leisten. Mehr als jede fünfte Person gab dagegen an, sich eher nicht oder gar nicht mehr dazu in der Lage zu fühlen. Bei Menschen, deren Kurs schon länger als 15 Jahre zurückliegt, steigt dieser Anteil auf mehr als jede dritte Person.

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