Soziale Medien können Jugendlichen schaden

von Redaktion

WHO warnt: Zu häufige Nutzung erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen

Kinder und Jugendliche verbringen ihre Freizeit gern im Internet. Das kann ihr Seelenheil gefährden. © PA/Uwe Umstätter

Berlin – Immer mehr Jugendliche nutzen zu häufig Soziale Medien. Der Anteil Heranwachsender mit problematischer Nutzung stieg von sieben Prozent im Jahr 2018 auf elf Prozent 2022. Dies zeigt eine aktuell von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgestellte alarmierende Studie. Das besorgniserregende Ergebnis: Vor allem der übermäßige Konsum Sozialer Medien kann der psychischen Gesundheit junger Menschen schwer schaden.

Folgen einer übermäßigen Nutzung vor allem von sozialen Medien wie beispielsweise X, Facebook, Tiktok oder Instagram können psychische Erkrankungen, Drogenkonsum und durch Schlafmangel ausgelöste gesundheitliche Einschränkungen sein. Es sei notwendig, durch schnelle und nachhaltige Maßnahmen „Jugendlichen dabei zu helfen, den potenziell schädlichen Umgang mit Sozialen Medien zu beenden, der nachweislich zu Depressionen, Mobbing, Angstzuständen und schlechten schulischen Leistungen führt“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Henri Kluge. Als problematisch stuft die WHO den Konsum von Social Media ein, wenn etwa der Wunsch nach immer mehr Nutzungszeit besteht, der Verzicht negative Gefühle auslöst oder es deshalb zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommt.

Mädchen sind demnach eher gefährdet als Jungen. So wiesen 13 Prozent der Mädchen und neun Prozent der Jungen ein problematisches Nutzungsverhalten auf. Hinzu kämen Spiele am Computer, Smartphone oder der Konsole: Ein Drittel der Jugendlichen konsumiert der Studie zufolge täglich digitale Spiele. 22 Prozent der Befragten gaben an, an Spieletagen mindestens vier Stunden lang zu zocken.

Als eine Maßnahme empfiehlt die WHO, Medienkompetenz in die Lehrpläne aufzunehmen. Außerdem sollte der Zugang zu niederschwelligen psychologischen Beratungsstellen vereinfacht werden. Die Regierungen müssten außerdem Gesetze schaffen, die Plattformbetreiber dazu verpflichteten, Altersbeschränkungen konsequent umzusetzen. „Indem wir Jugendliche befähigen, fundierte Entscheidungen über ihre Online-Aktivitäten zu treffen und ihre Online- und Offline-Welten in Einklang zu bringen, tragen wir dazu bei, ihr Wohlbefinden zu schützen“, so Kluge. Für die Studie befragte die WHO im Jahr 2022 rund 280 000 Kinder und Jugendliche im Alter von 11, 13 und 15 Jahren in 44 Ländern.

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