So gut klappt Fernsehen ohne Kabel

von Redaktion

Fernsehen ist mit Sky Stream möglich. © Sky

Per Kabel, Satellit, Internet oder Antenne: Viele Zuschauer wissen noch nicht, wie sie in Zukunft fernsehen wollen. © Freepik

Häufig funktioniert das Kabel auch ohne neuen Vertrag vorerst noch weiter. Unser Technik-Experte Jörg Heinrich hat bisher auch Kabel-TV genutzt. Nun hat er den Vertrag gekündigt und schaut nur noch per Internet. Das sind seine Erfahrungen, die er im Test gemacht hat.

■ Sky Stream

Das erste getestete Gerät ist die neue Streamingbox von Sky. Sie ist bei uns zu Hause per WLAN drahtlos im Internet mit einem 250-Megabit-Anschluss der Telekom. Aber auch 50 Megabit sollten schon reichen. Wir waren zunächst durchaus skeptisch, ob der Empfang mit dem Sky Stream problemlos funktioniert, ob es keine Ausfälle oder vielleicht Bildstörungen gibt.

Aber das Fazit nach den ersten Wochen fällt absolut positiv aus. Das Internet-Fernsehen läuft störungsfrei wie ein Kabelanschluss. Die Bedienung der Box ist außerdem vorbildlich einfach. Nach der unkomplizierten ersten Anmeldung sind alle Free-TV-Kanäle und die Sky-Sender sofort im Menü vorhanden. Die Streaming-Apps von Netflix bis DAZN sowie die Mediatheken sind ebenfalls vorinstalliert.

Die Lieblingsinhalte und Favoriten tauchen automatisch an erster Stelle auf. Laufende Sendungen lassen sich von vorne neu starten. Das Aufnehmen von Programmen über die Internetwolke funktioniert zuverlässig mit einem Klick auf die rote Plus-Taste. Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, wie so ein Gerät funktionieren muss.

Das Kästchen mit der optimalen Bildqualität 4K/HDR kommt mit einer bequemen und beleuchteten Fernbedienung, die Sendungen über alle Anbieter hinweg auch per Sprachbefehl findet. Zunächst können Neukunden den Sky Stream zu ihrem Abo mieten. Doch auch für Nutzer, die schon Sky haben, gibt es bald ein Angebot, auf den Internetempfang zu wechseln. Mit dem günstigsten Sky-Abo „Entertainment Plus“, das auch Netflix, aber weder Fußball noch Formel 1 enthält, gibt es die Box für 15 Euro im Monat.

Die weiteren Pakete lassen sich wie gewohnt für zehn bis 15 Euro monatlich dazubuchen.

■ Apple TV

Das zweite Gerät im Test ist die Streamingbox Apple TV 4K. Sie wird nicht gemietet, sondern gekauft, ab rund 155 Euro. Lineares Fernsehen ist hier nicht von Haus aus eingebaut. Wer wie gewohnt „live“ schauen will, braucht deshalb einen Anbieter wie MagentaTV (ab zehn Euro im Monat) oder Joyn und Zattoo, die viele Sender (RTL ausgenommen) kostenlos streamen.

Auf dem Apple TV laufen alle gängigen Streamingdienste von Apple TV+ über Netflix bis Prime Video. Vor allem für Apple-Nutzer gibt es viele Extras: Die Fotos von iPhone & Co., die Songs von Apple Music oder jede Menge Apps und Spiele sind ebenfalls zu sehen und zu hören. Das Apple TV ist für das lineare Fernsehen nicht so bequem wie der Sky Stream, und die karge Fernbedienung macht keine Freude. Aber der Empfang klappt ebenso tadellos.

■ Der Spar-Tipp

Zum Reinschmecken ins Internet-TV ist der Fire TV Stick ideal, den Amazon aktuell von 45 auf 20 Euro reduziert hat. Er beherrscht hochauflösende HD-Bilder und streamt zuverlässig. Nachteil: Der Winzling ist bei Komfort, Funktionen und Anschlüssen nicht ganz so vielseitig wie die teurere Konkurrenz.

■ Die Alternativen

Testsieger bei „Chip“ ist der Amazon Fire TV Cube 3 mit 4K und HDR, der aktuell statt 160 Euro nur 110 Euro kostet. Er ist TV-Box und Alexa-Sprachassistent in einem, steuert auf Wunsch also auch das Smarthome.

Zudem ist er sehr flexibel. An ihn lassen sich ein Bluray-Player oder eine Spielkonsole anschließen, ohne dass eine weitere HDMI-Buchse am Fernseher belegt wird. Vom Münchner Streamingdienst Waipu.tv gibt es einen 4K-Stick mit sehr guter, vollständiger Fernbedienung – zum Kaufen für 60 Euro oder im Abo mit TV-Paket für 16 Euro im Monat. Ganz neu ist für 119 Euro der Google TV Streamer.

Er funktioniert ähnlich wie der Amazon Cube und steuert ebenfalls das Smarthome, aber nicht mit Alexa, sondern per Google-Assistent.

■ Die 0-Euro-Lösung

Wer einen onlinefähigen Smart-TV zu Hause hat, kann mit den eingebauten Apps testen, wie gut das Internet-Fernsehen ohne Kabel funktioniert. ARD und ZDF laufen in den Mediatheken live, viele andere Sender über Joyn oder Zattoo.

■ Fazit

Unabhängig von der Technik, die zum Einsatz kommt, ist Internet-TV den Kinderschuhen entwachsen. Angst vor schlechtem Empfang muss bei einer Leitung ab etwa 50 Megabit niemand mehr haben.

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