Die Mammografie ist die erste Option zur Früherkennung von Brustkrebs. © Mauritius Images
München – Mit rund 74 500 Betroffenen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Darauf soll der Brustkrebs-Monat Oktober aufmerksam machen – und auch über Chancen der Früherkennung aufklären: „Prognose und Behandlungsmöglichkeiten bei Brustkrebs sind am besten, wenn der Tumor möglichst klein und in einem frühen Stadium entdeckt wird“, sagt Prof. Eva M. Fallenberg, Leiterin Women´s Imaging und interventionelle Mammadiagnostik am Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie des TUM Universitätsklinikums. Doch: „Durch Abtasten lassen sich Tumore mit einer Größe unter einem Zentimeter nicht so zuverlässig entdecken wie wir sie mittels Mammografie-Screening finden können.“
Studiendaten belegten, dass die Sterblichkeit bei Brustkrebs durch das Screening sinkt. Der Nutzen ist dabei größer, als das Risiko durch regelmäßiges Röntgen schaden könnte. Daher werden zu dieser Reihenuntersuchung Frauen ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre eingeladen. Erst im August ist die Dauer dieses Angebots vom 69. auf das 75. Lebensjahr erweitert worden – mit Empfehlung einer Expertenkommission, der auch Prof. Fallenberg angehört. „Frauen werden älter. Damit steigt auch das Risiko, Brustkrebs zu bekommen, zunehmend an. Durch die höhere Lebenserwartung profitieren aber auch Frauen über 69 von einer frühen Entdeckung.“ Und: Wird ein Tumor früh erkannt, könne häufiger brusterhaltend operiert werden und gerade älteren Frauen bleibt eine Chemotherapie oft erspart. Für Frauen unter 50 Jahren ist die präventive Mammografie aktuell nur bei erhöhtem Risiko wie familiärer Belastung oder Symptomen angezeigt. Dabei hätten Daten für alle Frauen gezeigt, „dass wir einen sicheren Vorteil ab dem Alter von 45 Jahren ausmachen können“, so Prof. Fallenberg. Vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) wird geprüft, ob das Screening ab dem 45. Lebensjahr starten soll. Bis zur Entscheidung wird es dauern – doch Prof. Fallenberg ist zuversichtlich.