Das PET/CT gibt früh Hinweise auf Alzheimer. © Panthermedia
Berlin – Wenn Gedächtnis und geistige Beweglichkeit allmählich nachlassen, steht schnell die Frage im Raum, ob es sich noch um eine normale Alterserscheinung handelt oder bereits um die ersten Anzeichen einer Alzheimer-Demenz. Gerade zu Beginn einer Demenz ist die Diagnose oft nur schwer zu stellen. Eine Studie aus Frankreich legt nun nahe, dass die Positronen-Emissionstomografie (PET) in dieser diagnostischen Grauzone für mehr Klarheit sorgen könnte: Bei Patienten mit leichten Gedächtnisstörungen, aber ohne klare Demenz-Symptome ist eine unauffällige PET-Untersuchung demnach geeignet, Entwarnung zu geben. Wie der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN) mitteilt, könnte der Einsatzbereich der PET damit deutlich ausgeweitet werden – von der Diagnostik bei ersten Demenz-Symptomen hin zur Diagnostik bei bislang symptomfreien Patienten.
Die Zahl der Menschen, die von Demenzerkrankungen betroffen sind, steigt weltweit an. Prognosen zufolge werden im Jahr 2050 allein in Deutschland 2,4 Millionen Demenzerkrankte leben – zwei Drittel davon mit einer Alzheimer-Demenz. Die Erkrankung bindet in der alternden Gesellschaft erhebliche pflegerische und finanzielle Ressourcen. „Um das Krankheitsmanagement zu verbessern, aber auch um die Entwicklung künftiger Therapien zu unterstützen, wäre es wünschenswert, Patienten mit hohem Demenzrisiko möglichst frühzeitig identifizieren zu können“, betont Professor Detlef Moka, Vorsitzender des BDN. Die PET-Untersuchung könne dabei helfen zu entscheiden, bei wem eine weitergehende Diagnostik notwendig ist – und bei wem darauf verzichtet werden kann.
SVS