PD Dr. Falko Heinemann Laborleiter Transplantationsdiagnostik Institut für Transfusionsmedizin Universitätsklinikum Essen
Ein geeigneter Stammzellspender kann in der Familie der erkrankten Person gefunden werden – dies ist jedoch eher die Ausnahme. Am häufigsten werden Stammzellpräparate von nicht verwandten Spendern transplantiert. Dies ist möglich, weil Personen anonym und unentgeltlich Stammzellen spenden. Die Suche nach geeigneten Spendern erfolgt in der Regel über Sucheinheiten der Transplantationszentren. Diese arbeiten eng mit dem Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) in Ulm zusammen, das als Drehscheibe für die Übermittlung von Spenderdaten aus dem In- und Ausland fungiert.
Eine Stammzelltransplantation zur Heilung einer Leukämie ist nur dann möglich, wenn eine ausreichende Gewebeverträglichkeit zwischen dem Patienten und der spendenden Person vorhanden ist. Die Prüfung der Passgenauigkeit erfolgt durch die Analyse der sogenannten Humanen Leukozyten-Antigene (HLA). Diese sind eine zentrale Struktur des menschlichen Immunsystems und ermöglichen es dem Körper, zwischen „fremd“ und „eigen“ zu unterscheiden. Die modernen diagnostischen Verfahren zur Typisierung ermöglichen es, die Suchdauer für viele Erkrankte zu verkürzen. Mein Rat ist also: Ermutigen Sie viele Menschen, an einer Typisierungsaktion teilzunehmen. Damit steigen die Chancen für die Erkrankten.