Professor Martin Halle Präventionsmediziner und Ärztlicher Direktor der Sportkardiologie im TUM Universitätsklinikum.
Eins vorweg: Ich sage meinen Patienten immer, dass sich regelmäßiges Training gerade für hochbetagte und kranke Menschen lohnt. Ich kann mich noch gut an eine 85-jährige nierenkranke Dame erinnern, die sogar während der Blutwäsche (Dialyse) trainierte. Im Ergebnis verbesserte sie ihre körperliche Leistungsfähigkeit so sehr, dass sie zu Hause wieder gut zurechtkommt und auch ihre geliebte Katze wieder selbstständig versorgen kann. In ihren Augen funkelte wieder Lebensfreude. Wie effektiv Training für Dialysepatienten ist, haben wir inzwischen auch mit einer wissenschaftlichen Studie belegt. Zu Ihrer Osteoporose: Auch bei dieser Erkrankung hilft regelmäßige Bewegung! Durch Sport kann man gute Knochenzellen auch wieder aufbauen. Für diesen Prozess braucht der Knochen allerdings einen physikalischen Reiz, beispielsweise durch Zug beim Krafttraining. Dadurch wird der Knochen praktisch von innen heraus stabilisiert. Training wirkt auch dem Muskelabbau im Alter entgegen. Das gelingt sogar in Seniorenheimen, wie das bestform-Programm der TU München zeigt. Die Daten wurden in einer weiteren großen Studie ausgewertet. Die wichtigste Erkenntnis: Wer im Alter trainiert, dem geht es besser. Und wer sich nicht bewegt, dem geht es schlechter.