Ein langer Arbeitstag vorm Bildschirm lässt auch die Augen ermüden. © Foto: Panther Media
Freiburg – Ein langer Arbeitstag im Büro oder Homeoffice ist oft nicht nur Stress für den Kopf, sondern auch für die Augen. Wenn sie brennen und der Kopf schmerzt, deutet das nach Angaben der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) auf ein sogenanntes Computer Vision Syndrom hin. Studien weisen darauf hin, dass jeder Zweite, der Computer und Smartphones intensiv nutzt, diese Beschwerden kennt.
Wie kommt es dazu? Eine entscheidende Ursache ist, dass wir unsere Arbeit am Rechner mit dem Cursor steuern. „Damit wir die Bewegungen gut koordinieren können, sinkt unbewusst die Blinzelfrequenz“, so der Augenarzt Prof. Wolf Lagrèze vom Uniklinikum Freiburg.
Mit Folgen: Blinzeln wir seltener, werden unsere Augen schlechter mit Tränenflüssigkeit versorgt, die sie feucht hält. Der Tränenfilm verliert nach und nach an Stabilität, was sich durch brennende und juckende Augen bemerkbar macht. Und nicht nur das: „Mit der Zeit wird es manchmal ein Schmerz in Richtung Kopf“, so der Augenarzt. Das kann auch mit einer ungesunden Sitzhaltung zusammenhängen, bei der sich Muskeln im Nacken verspannen.
Schon kleine Angewohnheiten können dem Computer Vision Syndrom entgegenwirken – regelmäßig kleine Blinzel-Pausen einzulegen oder die Augen für wenige Sekunden zu schließen. Das befeuchtet sie wieder. Auch das Raumklima spielt eine Rolle, trockene Heizungsluft verschärft das Problem nämlich. Der Augenarzt rät daher zu regelmäßigem Lüften, um die Luft im Raum feuchter zu halten.
Dann gibt es noch die sogenannte 20-20-20-Regel, mit der wir unseren Augen bei langer Bildschirmarbeit etwas Gutes tun können. Die Uniklinik der RWTH Aachen erklärt, wie es geht: Dabei wendet man alle 20 Minuten den Blick vom Monitor ab und auf ein mindestens 20 Fuß (circa 6 Meter) entferntes Objekt und zwar für 20 Sekunden. So können sich die Augenmuskeln, die beim Sehen auf kurze Distanz angespannt werden, kurz entspannen. Und der Kopf vielleicht auch, wenn man den Wolken am Himmel nachschaut oder einen Vogel im Baum beobachtet.
DPA