Bandscheibenvorfall: OP nicht immer nötig

von Redaktion

Dr. med. univ. Josef Haus Neurologe der Orthopädie im Marianowicz Zentrum © FRANK PREKRATIC

Nur mit einer neurologischen Untersuchung lassen sich orthopädisch diagnostizierte Bandscheibenvorfälle zuverlässig einordnen. Bei einem Bandscheibenvorfall schmerzt zunächst jede Bewegung. Auch Lähmungserscheinungen und Missempfindung können auftreten. Im Magnetresonanztomografen (MRT) finden sich dann meist typische auffällige Veränderungen. Doch das Bild allein liefert keinerlei Information über den funktionellen Zustand. Das kann nur die Kombination aus klinischer Untersuchung und Elektrophysiologie leisten. Denn manch ein Patient leidet kaum, während ein anderer schwer betroffen ist. Vielen Patienten ist im Vorfeld auch nicht klar, was die Operation leisten kann – und was nicht. Ich erlebe oft, dass nach einer Woche intensiver konservativer Behandlung das Thema Operation vom Tisch ist, da bereits in diesem kurzen Zeitraum schon eine signifikante Besserung eingetreten ist. Heilung braucht neben der richtigen Behandlung vor allem etwas Zeit. Denn immer noch wird viel zu schnell operiert. Nur ein Neurologe kann die tatsächliche Indikation zum chirurgischen Eingriff feststellen. Vor einer Bandscheiben-OP sollte immer jede konservative Therapie-Option ausgeschöpft sein.

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