Sport wirkt wie ein Blutdruck-Medikament

von Redaktion

Professor Martin Halle Sportkardiologe und Präventionsmediziner am TUM Universitätsklinikum

Eins vorweg: Es ist wichtig, dass Sie Ihren Blutdruck auf ein gesundes Level senken, denn schon vermeintlich geringe Erhöhungen können das Risiko beispielsweise für Herzinfarkt oder Schlaganfall enorm erhöhen. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, ein Blutdruck-Medikament als Starthilfe für den Sport einzunehmen, um eine zu große Trainingsbelastung zu vermeiden – das gilt insbesondere für Untrainierte. Davon abgesehen wirkt Sport aber wie ein Medikament gegen Bluthochdruck, die Blutgefäße lassen sich praktisch trainieren. Es ist durchaus realistisch, dass der Blutdruck durch Bewegung um etwa zehn mmHg sinkt – und das positive Körpergefühl gewaltig steigt. Oft purzeln dabei auch überflüssige Pfunde. Entscheidend ist die Regelmäßigkeit. So sollte man lieber öfter kürzer als seltener länger trainieren. Studien zufolge bringen zur Regulation des Blutdrucks sechs Mal zehn Minuten Bewegung pro Woche mehr als zwei Mal 30 Minuten. Übrigens: Für regelmäßiges Training ist man nie zu alt, das klappt sogar in einigen Seniorenheimen. Dort üben Menschen teils weit jenseits der 80 an speziellen Geräten. Wie die bestform-Studie der TU München gezeigt hat, lassen sich die Leistungswerte dadurch merklich steigern. In jedem Alter gilt also: Wer den ersten Schritt macht, hat schon gewonnen!

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