MEIN KÜCHENGEHEIMNIS

Knallig bunt ins neue Jahr

von Redaktion

Farbenfrohe Küche: Koch Leo aus Peru bereitet einen Klassiker zu – ein Ceviche.

Betreiber Chris Schmidt Sanchez hat Barkeeper gelernt und mit dem El Tato seine erste eigene Bar eröffnet.

Viel Power steckt in der Leche de Tigre drin.

Wichtigste Zutaten: Limetten und Chilischoten.

Exotische Küche mit vielen bunten Zutaten.

Die Gastgeber lieben es in der Küche bunt: Chris Schmidt Sanchez (r.) mit Ehefrau Ginna Sanchez, einer gebürtigen Kolumbianerin sowie Koch Leo aus Peru. © Oliver Bodmer

Wer die Eingangstür zum El Tato aufmacht, wird erst einmal mit einem freundlichen „Ola“ begrüßt. Willkommen in Lateinamerika. Am Wochenende bilden sich vor der Bar lange Schlangen. Drinnen geht es quirrlig zu, man hört mehr Spanisch als Deutsch.

„Wer zu uns kommt, der lässt das kalte München für kurze Zeit hinter sich und bricht auf zu einer Stippvisite nach Lateinamerika“, sagt Barbetreiber Chris Schmidt Sanchez (33). Vor fast einem Jahr hat der gebürtige Holländer sich einen Traum erfüllt und die Bar mit seiner Frau Ginna Sanchez (38), einer Kolumbianerin, eröffnet.

„El Tato“ heißt „so etwas wie Bruder. Ein Mensch, der dich mit auf eine Reise nimmt“. Und ein Kurztripp nach Lateinamerika soll der Barbesuch auch sein. Die beiden sind in den Jahren davor viel durch Lateinamerika gereist. Sie bevorzugen den authentischen Stil – in der Küche wie in der Bar selbst.

Dass Schmidt Sanchez ursprünglich Bauzeichner gelernt hat, kam ihm bei der Bareinrichtung zugute: Die erinnert eher an ein dezent eingerichtetes, gemütliches Wohnzimmer mit wenigen Stehtischen und einer zentralen Bar, an der sich Freunde treffen. Richtig knallig bunt sind nur die glitzernden Papiergirlanden an der Decke – und natürlich das Essen.

Chili con carne und Burito sucht man hier deshalb vergebens auf der Karte. „Das gibt es so in Lateinamerika auch eigentlich kaum“, sagt Ginna Sanchez. Im El Tato gibt‘s echtes Streetfood aus Lateinamerika. „So wie wir es in Mexiko an jeder Straßenecke gefunden haben.“ Esquites ist eigentlich ein Arme-Leute-Essen. Hierzulande als Soulfood gefeiert, weil es einfach gute Laune macht. Im El Tato arbeitet man dafür nicht mit Dosenmais, sondern frisch gegartem Mais. „Er soll noch schön crunchig sein.“ Das macht das Gericht so besonders. In Mexiko kocht dieses Gericht den ganzen Tag in großen Töpfen und wird dann in Schüsseln gereicht. Ginna Sanches‘ Tipp: „Einfach darauf loslöffeln. Schmeckt himmlisch.“

Aus Lateinamerika, genauer gesagt aus Peru, stammt auch das Ceviche. Mittlerweile ein Trendgericht, das nicht nur schnell geht, sondern auch wahnsinnig gesund ist. Mehr Power auf dem Teller geht nicht. Wichtig: „Der Fisch muss extrem frisch sein, weil er nicht mit Hitze, sondern Säure gegart wird“, erklärt Küchenchef Leo. Er selbst stammt aus Peru und kennt das Gericht seit Kindertagen.

Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den Cocktails. Schmidt Sanchez hat sich mehrere Monate Zeit genommen, um eigene Rezepte zu entwickeln. Das Ergebnis: eine Barkarte mit „Signature Drinks“ und ausgewählte Cocktail-Klassiker. Prosit Neujahr.

El Tato

El Tato Buttermelcherstraße 9 in München. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 18 bis 1 Uhr. Reservierung erst ab fünf Personen möglich.

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