Geht auch vegan: Apfelkücherl.
Voller Power: Dip mit weißen Bohnen und Feldsalat. Im Frühjahr ersetzt man den Feldsalat durch Bärlauch.
Sehen aus wie Schuhsohlen: Daher hat das Traditionsgebäck vermutlich seinen Namen.
Dünne Sohlen: Den Teig für die Schuxen erst zu einer Rolle formen, dann in Scheiben schneiden und schließlich ausrollen.
Bayerischer Klassiker: Schuxen mit Sauerkraut. Die Mahlzeit kann man rein vegan zubereiten.
Blaukraut – diesmal in Scheiben serviert.
Die Blaukrautsteaks werden kräftig mariniert.
Mit Schwung ins neue Jahr: Hauswirtschaftsschülerin Verena Götz (18) aus Hohenfurch probiert vegane Küche auf Bayerisch aus. © Oliver Bodmer
Hohenfurch – Ob Tofuwurst, Sojabratling oder Veggieburger – in vielen Haushalten kommen Fleischersatzprodukte inzwischen ganz selbstverständlich auf den Teller. Die zunehmende Zahl der Menschen in Deutschland, die auf Fleisch verzichten, steigt kontinuierlich. Die Anzahl derer, die sich selbst als Vegetarier einordnen, lag im Jahr 2023 laut einer Allensbacher Studie bei 8,12 Millionen. Das waren rund 220 000 Personen mehr als im Vorjahr. Zudem bezeichnen sich 1,52 Millionen Menschen laut dieser Umfrage selbst als Veganer.
Sich vegan zu ernähren, ist gar nicht so schwer. Auch die bayerische Küche ist gar nicht so fleischlastig, wie man häufig denkt. Klar dominieren Schweinsbraten, Haxn und Co. nach wie vor die Speisepläne der bayerischen Wirtshäuser, doch bayerische Küche kommt auch locker mal ohne tierische Produkte aus. Und das Beste dabei: Man muss nicht mal zu Ersatzprodukten greifen. Hauswirtschaftsschülerin Verena Götz (18) aus Hohenfurch im Landkreis Weilheim-Schongau hat sich im Rahmen ihrer Ausbildung auch mit der veganen Ernährung befasst. Bei ihr zu Hause versucht die Familie, sich nicht zu fleischlastig zu ernähren. In ihrem Ausbilderbetrieb „Der Hauswirtschafterei“ in Peiting lernt sie, regionale Produkte für die vegane Ernährungsform einzusetzen. Ihr Fazit nach einem veganem Kochtag: „Das schmeckt nicht nach Verzicht.“
Zu den regionalen Wintergemüsen gehört das Blaukraut. Das kennt man in der Regel klein geschnitten und gut durchgekocht – als Beilage zum Schweinsbraten ein Klassiker. Doch im Blaukraut steckt weit mehr. Diesmal wird das Wintergemüse als „Steak“ verarbeitet. „Das schmeckt“, stellt die Schülerin zufrieden fest. Es komme – wie beim Fleisch – auf die Marinade an.
Die Schuxen kannte sie dagegen noch überhaupt nicht: Traditionell werden diese in Butterschmalz herausgebraten, „es funktioniert aber auch genauso gut mit Rapsöl“. Dann seien sie sogar bekömmlicher.
Schuxen sind allerdings kein Fastenessen. Auch wenn sie nur in Rapsöl und nicht in Butterschmalz rausgebacken werden. Sie sind richtig mächtig und sättigen. Dazu wird Sauerkraut serviert. „Das ist ein Klassiker in der bayerischen Küche“, hat die Hauswirtschaftsschülerin gelernt. Und im Veganuary wird das Kraut ohne Speck zubereitet.
Für Verena Götz kein Problem. Die junge Frau ist ein Gardemädchen beim Faschingsverein ihres Heimatdorfes. Und das bedeutet in der Hochsaison mindestens dreimal in der Woche Training plus am Wochenende diverse Auftritte. Verena Götz liebt ihr Hobby. Nicht nur des Tanzens wegen. „Wir bekommen auch immer ganz tolle Kostüme.“ Heuer dreht sich in Hohenfurch alles um die Liebe.