Prof. Peter Tassani-Prell leitet die Anästhesie im Deutschen Herzzentrum München © Foto: Dr. Elda Dzilic/TUM Universitätsklinikum
Diese Befürchtung ist unbegründet, allerdings hält sie sich leider hartnäckig! Zwar kann es vorkommen, dass man nach der OP vorübergehend verwirrt ist. Diesen Zustand nennen Mediziner postoperatives Delir. Doch dieser Delir dauert in den allermeisten Fällen nicht länger als 24 Stunden an, in seltenen Fällen auch mal zwei Tage. Wichtig zu wissen ist es, dass Verwirrtheitszustände oft nicht nur der Vollnarkose geschuldet sind – insbesondere nach Herzoperationen. Vielmehr muss sich das Gehirn davon erholen, dass die Körpertemperatur auf 32 Grad heruntergekühlt wurde. Es gibt keinerlei wissenschaftlich fundierten Anhaltspunkt dafür, dass eine Narkose Alzheimer verursachen kann. Bei einer OP sterben auch keine Gehirnzellen ab. Das Gehirn könnte nur dann Schaden nehmen, wenn es zu wenig Sauerstoff erhielte. Während der Narkose wird es aber optimal versorgt. Der Patient wird mit einer Luft beatmet, die einen wesentlichen höheren Sauerstoffanteil aufweist als Raumluft.