Müssen Metallimplantate entfernt werden?

von Redaktion

Hans-Georg Palm Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie Klinikum Ingolstadt

Ich werde regelmäßig gefragt, ob nach erfolgreicher Operation und Knochenbruchheilung das implantierte Material – zumeist Platte oder Nagel – wieder entfernt werden müsse. Gründe, die für eine Entfernung sprechen, sind Reizungen des angrenzenden Gewebes, Entzündungen, aber auch ein Materialbruch oder ein Ausbleiben der Bruchheilung. Manchmal muss eine Metallentfernung zur Vorbereitung eines weiteren Eingriffs wie der Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes (Prothese) erfolgen. Gegen die Metallentfernung sprechen mögliche Komplikationen im Rahmen des Zweiteingriffes, zu denen ein Abbrechen und Verbleib von Implantaten, Nerven- und Gefäßschäden im vernarbten Gewebe oder der Eintritt eines erneuten Bruches zählen können. Ferner spielen das Alter oder der Gesundheitszustand des Patienten und seine Erwartungen an die körperliche Aktivität eine Rolle. Suchen Sie daher das Gespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens, und lassen Sie sich beraten, ob und wie Sie von einer Metallentfernung wirklich profitieren können. Im Idealfall können Sie den damaligen Operationsbericht der Materialimplantation vorab einholen, damit der Operateur etwaige Besonderheiten des Ersteingriffes kennt und die Verfügbarkeit gegebenenfalls erforderlicher Spezialinstrumente prüfen kann.

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