HPV-Impfung zu Beginn der Pubertät

von Redaktion

Dr. Hanna Heikenwälder Krebsforscherin Universität Tübingen

Es ist erschreckend und sehr traurig, dass die Impfquote gegen Humane Papillomaviren (HPV) in Deutschland so niedrig ist, aktuell sind nur knapp 50 Prozent der Mädchen und gut 30 Prozent der Jungen im Alter bis 14 Jahren vollständig gegen HPV geimpft. Denn mit der HPV-Impfung lassen sich fast sämtliche Fälle von Gebärmutterhalskrebs vermeiden. Fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich im Lauf seines Lebens mit HPV. In den allermeisten Fällen merken die Betroffenen nichts davon, wenn sie infiziert sind. Einige HP-Virenstämme verursachen nur störende Genitalwarzen, doch andere wiederum sind weitaus gefährlicher: Eine Handvoll HPV-Arten sind für fast sämtliche Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Die HP-Viren befallen die Haut und Schleimhäute – und wenn das körpereigene Immunsystem es nicht schafft, die Viren zu besiegen, und die Infektion länger anhält, erhöht dies das Risiko dafür, dass Körperzellen entarten und so Tumoren entstehen. Nachgewiesen ist der Zusammenhang zwischen einer HPV-Infektion und Tumoren nicht nur für Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, sondern auch für den an die Mundhöhle angrenzenden Teil des Rachens und den Intimbereich – auch bei Männern. Die Impfung sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt abgeschlossen sein.

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