Blinddarm: Was wirklich hilft

von Redaktion

Studie: Bei Kindern ist eine Operation besser als eine Antibiotikatherapie

Bauchschmerzen können auf einen entzündeten Blinddarm hinweisen. © PantherMedia

München – Sind Kinder oder Jugendliche an einer unkomplizierten Blinddarmentzündung (Appendizitis) erkrankt, ist eine Operation die bessere Lösung als eine Antibiotikatherapie. Zu diesem Ergebnis kommt eine in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie. Denn ein Drittel der nur mit Antibiotika behandelten Kinder musste innerhalb eines Jahres trotzdem operiert werden. In der Gruppe der operierten Kinder lag die Versagensrate dagegen nur bei sieben Prozent, gemeint ist damit die Entfernung eines gesunden, nicht entzündeten Wurmfortsatzes. Darüber hinaus war das Risiko für leichte bis mittelschwere Nebenwirkungen in der Antibiotikagruppe 4,3-mal höher als in der operierten Gruppe, dazu gehörten vor allem Magen-Darm-Beschwerden. Ein Vorteil der Antibiotikabehandlung war eine schnellere Rückkehr zur Normalität: Kinder in dieser Gruppe konnten früher wieder zur Schule gehen und benötigten seltener Schmerzmittel. Schwere Nebenwirkungen oder Todesfälle traten in keiner der beiden Gruppen auf. 2021 wurde in Deutschland bei 23 000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 20 Jahren der Blinddarmfortsatz entfernt.
KRE

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