München ist für Apple auch ein Entwicklungszentrum. © Apple
Wenige Abstriche bei der Leistung, mehr beim Preis.
Der Apple-Campus hat federführend Apples ersten eigenen 5G-Mobilfunkchip C1 entwickelt, der jetzt im 16e steckt. © apple
Ganz so viel sparen wie mit dem Vorgänger SE3, der zuletzt offiziell 529 Euro gekostet hat, lässt sich mit dem neuen iPhone zwar nicht. Die Preise starten jetzt bei 699 Euro für die Version mit 128 GB Speicher. Das ist aber immer noch 250 Euro günstiger als das aktuelle Standard-Modell des iPhone 16 – ohne, dass man auf allzu viel verzichten muss. Wir beantworten die Fragen zum neuen iPhone, dessen wichtigste Innovation maßgeblich in München entwickelt wurde.
Was ist der Unterschied zwischen iPhone 16 und 16e?
Satte 250 Euro liegen zwischen dem aktuellen iPhone 16 ab 949 Euro und dem 16e ab 699 Euro. Trotzdem sind beide 6,1-Zoll-Smartphones mit dem A18-Chip bis auf minimale Unterschiede bei der Grafik genauso schnell. Und die KI „Apple Intelligence“, die es in Deutschland ab sofort als erste Beta-Version gibt, funktioniert ab April auch auf dem 16e. Die meisten Einsparungen am neuen Modell lassen sich verschmerzen: Es lädt mit 20 statt 30 Watt etwas langsamer. Der Magnet-Anschluss MagSafe auf der Rückseite fehlt ebenso wie die Nachrichtenzentrale „Dynamic Island“ rund um die Front-Kamera. Und es leuchtet mit 1200 statt 2000 Nits draußen nicht ganz so hell. Dafür hält der Akku bis zu vier Stunden länger durch als am normalen iPhone 16.
Wie schaut es mit der Kamera aus?
Das ist – neben den eher faden Farben Schwarz und Weiß – der einzige echte Kompromiss am 16e. Der Single-Kamera auf der Rückseite fehlt das Ultra-Weitwinkel-Objektiv des Standard-iPhone 16 ebenso wie der Makro-Modus für Nahaufnahmen. Damit ist es weniger flexibel, sollte mit optischem Zweifach-Tele aber trotzdem gute Fotos und Videos liefern. Wer einfach nur Schnappschüsse aufnehmen will, sollte damit gut klarkommen.
Welche Rolle spielt München?
Auf dem Apple Campus rund um die Karlstraße arbeiten schon jetzt rund 2000 Entwicklerinnen und Entwickler aus über 40 Ländern an der Apple-Technik der Zukunft. Durch die Neubauten, die hier gerade entstehen, werden es künftig noch wesentlich mehr. Mit Talenten unter anderem von der TU ist die Chip-Technik der Schwerpunkt. Hier wurde federführend Apples erster eigener 5G-Mobilfunkchip C1 entwickelt, der jetzt im 16e steckt. Er ist wesentlich stromsparender als die bisher verwendete Hardware von Zulieferer Qualcomm. Damit sorgt der München-Chip für die deutlich verbesserten Akku-Laufzeiten. Er soll im Herbst auch im ultraflachen iPhone 17 Air arbeiten, später in allen neuen iPhones – und langfristig vielleicht auch im ersten Apple-Notebook mit eingebautem 5G.
Lohnt sich das 16e?
699 Euro für 128 GB, 829 Euro für 256 GB oder 1079 Euro für 512 GB sind viel Geld für ein „Einstiegs“-iPhone. Sinnvollste Alternative ist das normale iPhone 16 – aber nicht ab 949 Euro direkt von Apple, sondern ab rund 780 Euro im freien Handel, z.B. bei clevertronic.de, coolblue.de oder Netto. Die Vorgänger lohnen sich als Neukauf kaum, sie sind fürs Gebotene entweder zu teuer (iPhone 14, 15) oder veraltet (SE3). Für Apple-Verhältnisse ist das 16e eine vergleichsweise günstige und vor allem eine zukunftssichere Wahl. Wer richtig sparen will, kauft sich ein iPhone „so gut wie neu“ und wiederaufbereitet. Bei swappie.de gibt es das iPhone 14 ab 430 Euro und das iPhone 15 ab 590 Euro.
Was bietet die Android-Konkurrenz?
Hier ist aktuellere Technik meist sogar günstiger. Die Google-Handys Pixel 8a (ab 390 Euro), Pixel 8 (ab 520 Euro) und ab März auch 9a (ab 500 Euro) bieten Klasse-Kameras und viele KI-Tricks. Samsungs Topmodell Galaxy S24 aus dem letzten Jahr kostet sogar mit 256 GB rund 50 Euro weniger als das iPhone 16e mit 128 GB. Den Komfort, den Datenschutz und die guten Wiederverkaufspreise eines iPhones gibt es dafür aber nicht.