Der Labrador-Retriever ist nach dem Mischling die beliebteste Hunderasse. Rüden heißen meist Milo oder Balu. © Mauritius
Beliebt und ungiftig: Bartagamen. © Marcus Brandt/dpa
Wellensittiche sind bei Vögeln die erste Wahl. © Stein/dpa
Diskus-Fische auf einer Messe. Vier Prozent der Haushalte haben ein Aquarium. © Felix Kästle/dpa
Katzen sind die Stars unter den Haustieren: Die Stubentiger haben die Herzen der Bayern erobert. Es leben mehr Katzen im Freistaat als Kinder. © Kastner/Mauritius
München – In jedem zweiten Haushalt lebt ein Tier – um zu erfahren, welche das genau sind, muss man sich durch Statistiken und Studien arbeiten. Hier lassen wir nun für den Freistaat und München die Katze aus dem Sack: Das sind die liebsten tierischen Mitbewohner der Bayern!
An erster Stelle stehen die Stubentiger: In 26 Prozent aller Haushalte lebt eine Katze, jeder dritte Katzenfreund hält gleich zwei oder mehr Tiere. 2,6 Millionen Katzen sind es laut Landesamt für Umwelt und Gesundheit in Bayern. Überraschung: Damit haben die Katzen die Zahl der Kinder deutlich überholt. Laut Mikrozensus leben im Freistaat 2,2 Millionen Mädchen und Buben unter 18 Jahren. In München gibt es nach den neuesten Zahlen des Statistischen Amtes der Stadt 245 486 Kinder und geschätzt 224 500 Samtpfoten. Kinder sind also noch knapp in der Überzahl. Auf dem Land werden auch mehr Tiere gehalten als in der Stadt, so eine Umfrage des Regionalinstituts für Markforschung im Jahr 2023 in der S-Bahn-Region und in der Stadt München. Auf dem Land hatten 42 Prozent der Befragten ein Tier, während in der Stadt nur jeder vierte Befragte mit einem Tier zusammenlebt.
Am häufigsten ist die klassische Hauskatze, gefolgt von den Rassen Europäisch Kurzhaar, British Kurzhaar, Maine-Coon, Bengal-Katze und Norwegische Waldkatze. Laut dem Haustierregister Tasso hießen die meisten Katzen im Jahr 2024 Luna, Nala oder Lilly, die Kater wurden Simba, Leo oder Charly gerufen.
Der beste Freund des Menschen kommt an zweiter Stelle der beliebtesten Haustiere und aufgrund der Steuerpflicht gibt es für die Vierbeiner zudem deutlich konkretere Zahlen. Mit 1,7 Millionen ist Bayern nach Nordrhein-Westfalen mit 2,5 Millionen das hundereichste Bundesland. Laut aktueller Statistik der Stadt kommen auf einen Hund derzeit 38 Münchner. Insgesamt lebten im Jahr 2022 genau 44 363 Hunde in der Stadt, 615 mehr als im Jahr zuvor. Die meisten, nämlich 3376, bellen in Bogenhausen, die wenigsten (633) machen ihre Häufchen in Altstadt-Lehel. Am häufigsten sind Mischlinge, gefolgt von den Hunderassen Labrador-Retriever, Chihuahua, Dackel und Französische Bulldogge. Die Rüden hören auf die Namen Milo, Balu oder Charly, die Weibchen heißen am häufigsten Luna, Nala oder Bella.
Nicht alle Hunde sind friedlich, im Jahr 2023 kam es zu 1482 Attacken in Bayern, so Zahlen des Innenministeriums. Bei der Hälfte der Vorfälle wurden Menschen gebissen, die andere erfolgte auf Tiere. In München wurden damals vom Kreisverwaltungsreferat 229 Beißunfälle gemeldet, bei denen 139 Personen sowie 80 Tiere verletzt wurden. Zehn Tiere starben.
In fünf Prozent aller Haushalte, also circa 325 000 in Bayern bzw. 43 000 in München, leben Kleintiere. In der Hälfte davon wird mit Kaninchen gekuschelt, in jedem vierten Kleintier-Haushalt werden Meerschweinchen gepflegt. Auf Platz 3 der beliebtesten Kleintiere steht der Einzelgänger Hamster. In drei Prozent aller Wohnungen zwitschert es, in der Hälfte der Fälle auf Australisch: Wellensittiche sind am beliebtesten, mit großem Abstand folgen Nymphensittiche und Kleinpapageien.
Die Zahl der Aquarien wird mit vier Prozent aller Haushalte geschätzt, so die Zahlen des Zentralverbands der Zoologischen Fachgeschäfte, bundesweit sind es 2,2 Millionen, bayernweit wären es 261 000. In 1,2 Millionen Wohnungen bzw. zwei Prozent der Haushalte in Deutschland (Bayern: 130 000) steht ein Terrarium. Dort sind Schildkröten und Schlangen mit 360 000 bzw. 370 000 Tieren bundesweit am beliebtesten. Gefolgt von Agamen mit geschätzt 140 000 Tieren.
Viele Menschen lieben den Nervenkitzel und halten sich giftige Tiere. In Bayern gibt es eine Gefahrtierverordnung, wer eine gefährliche Riesenschlange, eine Giftschlange, Warane oder einen schreckhaften Skorpion haben möchte, muss sich das genehmigen lassen. Allerdings werden die Halter nicht registriert, sodass es keine Zahlen über die Art und Anzahl der Tiere gibt. Einzig aus Nordrhein-Westfalen gibt es ein Register: Die Haltung sehr giftiger Tiere ist dort seit 2021 verboten. Im vergangenen Jahr besaßen 184 Menschen insgesamt 3783 giftige Tiere, darunter 3183 Schlangen, 442 Giftspinnen und 158 Giftskorpione.
S. STOCKMANN