Beim Scheinfasten isst man deutlich weniger. © PantherMedia
München – Auch fünftägiges Scheinfasten, also eine reduzierte Ernährung, bringt dem Körper viele Vorteile, sagt Dipl. Ernährungstrainerin Nancy Rizos aus Starnberg. Der Hauptnutzen ist für sie die zelluläre Verjüngung, da der Körper sein Zellreinigungsprogramm durchführt. Zudem könne man ein wenig abspecken und sich nach dem Scheinfasten über ein klareres Hautbild freuen.
In ihrem Vortrag bei der Konferenz „Turn Around Aging“ Mitte März im Künstlerhaus in München erklärte sie, dass man mit Scheinfasten sogar die biologische Uhr ein wenig zurückdrehen könne. Und zwar, indem man den Prozess der Zellreinigung, im Fachjargon Autophagie genannt, anstoßen könne. Auch hat Fasten andere positive Effekte, sagt Rizos: „Man verbessert die Cholesterinwerte, reduziert den Blutzucker und erhöht die Sensitivität für Insulin.“ Zudem kann man durch Fasten einen bewussteren Umgang mit Ernährung neu lernen – und so langfristige ungesunde Ernährungsgewohnheiten zumindest einschränken. Denn Übergewicht ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – in den USA sind rund 67 Prozent der Menschen übergewichtig.
Ein vollständiger Verzicht auf Nahrung ist schwierig und anstrengend. Die bessere Alternative ist für Nancy Rizos deshalb ein fünftägiges Scheinfasten. „Scheinfasten ist eine Ernährung, bei der man zwar Nahrung zu sich nimmt, aber dennoch in den Fastenmodus kommt und zwischen 85 und 90 Prozent der Effekte von richtigem Fasten erzielt“, sagt Nancy Rizos. Der beste Tag für den Start ist für sie der Freitag, weil man dann an den ersten Fastentagen nicht arbeiten muss. An diesem ersten Fastentag sind 1100 Kilokalorien erlaubt – vom zweiten bis zum fünften Tag wird die tägliche Kalorienzufuhr auf 800 kcal reduziert. „Den Höhepunkt der Autophagie, also der Selbstreinigung des Körpers, erreicht man nach 72 Stunden“, sagt Nancy Rizos. Am ersten Fastentag isst Nancy Rizos 50 Gramm Kohlenhydrate. Zudem sollten 25 Prozent der Nahrung, die sie zu sich nimmt, Proteine sein – also beispielsweise Kichererbsen, Hühnerfleisch oder auch Skyr, je nach Geschmack und persönlicher Vorliebe. An den restlichen Fastentagen sollten täglich rund 25 Gramm Eiweiß zu sich genommen werden.
Ein paar Tricks helfen der Ernährungstrainerin, den Fasten-Fahrplan durchzuhalten: „Kaffee ohne Milch ist erlaubt. Verbannen Sie Snacks, trinken und schlafen Sie ausreichend, essen Sie langsam“, rät sie. Nach dem Fasten sollte man dem Körper zwei Aufbautage gönnen. „Erhöhen Sie schrittweise die Menge an Nahrung und achten Sie auf Eiweiß und gesunde Kohlenhydrate wie etwa Vollkorn.“
SVS