Das versteht man unter dem Bauernhof-Effekt

von Redaktion

Prof. Michael Schloter Mikrobiologe Helmholtz-Zentrum München

Bereits in den ersten Lebensmonaten prägen sich die Mikrobiome in Darm, Lunge und Haut aus und beeinflussen langfristig das Immunsystem. Studien weisen darauf hin, dass Kaiserschnittgeburten, Antibiotikabehandlungen und Flaschennahrung die mikrobiellen Gemeinschaften verändern und das Allergierisiko erhöhen können. Eine abwechslungsreiche Ernährung und Rauchverzicht in der Schwangerschaft unterstützen hingegen die Entwicklung eines gesunden Mikrobioms. Der sogenannte Bauernhof-Effekt zeigt, dass Kinder, die in einer Umgebung mit vielen Mikroben aufwachsen, ein geringeres Asthma-Risiko haben. Die Wissenschaft erklärt den Bauernhof-Effekt so: Nicht krank machende Keime in der Umwelt stimulieren das Immunsystem eines Kindes. Geschieht dies in ausreichendem Umfang, werden Überreaktionen des Immunsystems auf eigentlich harmlose Sachen wie Tierhaare, Hausstaubmilben oder Pollen vermieden.

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