Prof. Brigitte Mayinger Chefärztin für Gastroenterologie, Diabetologie und Innere Medizin Helios Klinikum München West
Viele Menschen scheuen sich vor einer Darmspiegelung. Dabei ist sie heute ein absoluter Standardeingriff: schnell, fast immer schmerzfrei und vor allem potenziell lebensrettend. Darmkrebs gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Rund 33 000 Männer und 28 000 Frauen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Darmkrebs. Das klingt erschreckend, doch dank moderner Medizin haben Betroffene häufig eine gute Perspektive. Wer Polypen oder bösartige Veränderungen frühzeitig entdeckt, hat gute Chancen auf eine vollständige Heilung. Bei einer Darmspiegelung wird der Darm mithilfe eines schlauchförmigen Instruments untersucht. Eine Darmspiegelung ist an sich nicht schmerzhaft. Die Krankenkassen übernehmen für Männer und Frauen ab 50 Jahren in der Regel zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. Werden dabei Auffälligkeiten festgestellt, können Polypen oft direkt entfernt werden, bevor sie sich zu Tumoren entwickeln. Warnsignale für Darmkrebs sind anhaltende Verdauungsprobleme, ungeklärter Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder regelmäßige Bauchschmerzen. Neben dem Alter gelten vor allem ungesunde Ernährung, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel als Risikofaktoren.