Alarmsignale im Alltag: Brustschmerzen können auf einen Herzinfarkt hindeuten. © Fotos: Panther Media
Dank ihres Know-hows und Hightech-Medizin können Spezialisten im Deutschen Herzzentrum des TUM-Klinikums heute viele Patienten retten. Doch Vorsorge und Früherkennung von Symptomen sind nach wie vor entscheidend. „Noch immer enden viele Herzinfarkte und Schlaganfälle tödlich“, warnen die Herzchirurgen Professor Markus Krane und Privatdozent Dr. Hendrik Ruge vom Deutschen Herzzentrum München. Hier nennen die Mediziner Alarmzeichen, die man ernst nehmen sollte.
Schmerzen in der Brust: Wenn man plötzlich heftige Brustschmerzen bekommt und diese auch im Ruhezustand länger als einige Minuten anhalten, sollte man den Notruf 112 wählen – es könnte ein Infarkt sein.
Beschwerden bei Männern: Männer klagen besonders häufig über einen plötzlichen, extremen Schmerz im Brustkorb – häufig auch hinter dem Brustbein. Dieser Schmerz hält üblicherweise länger als einige Minuten an. Die Beschwerden strahlen mitunter auch in andere Körperregionen aus – etwa in die Arme, den Oberbauch, den Bereich zwischen den Schulterblättern, den Rücken oder auch in Hals und Kiefer. Insbesondere treten Beschwerden unter Belastung auf, zudem haben die Betroffenen oft Atemnot. Je kürzer die beschwerdefreien Phasen sind, desto eher könnte ein Infarkt bevorstehen. Diesen Zustand nennt man instabile Angina Pectoris.
Beschwerden bei Frauen: Bei Frauen, gerade in fortgeschrittenem Alter, sind die Herzinfarktsymptome weniger charakteristisch. Der typische ausstrahlende Brustschmerz macht sich bei ihnen oft weniger heftig bemerkbar als bei Männern. Frauen spüren eher ein Druck- oder Engegefühl in der Brust. Auch Bauchschmerzen kommen häufiger vor.
Unregelmäßiger Herzschlag: Dahinter könnten Herzrhythmusstörungen stecken, vor allem Vorhofflimmern. Es erhöht die Schlaganfall-Gefahr und kann auch eine Herzschwäche auslösen. Das Risiko für diese häufige Herzrhythmusstörung steigt mit dem Alter. Tipp: öfter mal den Puls fühlen bzw. messen, bei Unregelmäßigkeiten zum Arzt gehen.
Schwindel oder Ohnmacht: Plötzliche Aussetzer dieser Art können auf Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenerkrankungen hindeuten.
Keine Power und Müdigkeit: Wer auf Dauer schon bei geringer Anstrengung schnell körperlich abbaut, der sollte mal sein Herz checken lassen. Diese Leistungsschwäche kann insbesondere bei Frauen ein Frühwarnzeichen für eine Herzerkrankung sein.
Blaue Lippen oder Fingernägel: Solche dunklen Verfärbungen könnten darauf hindeuten, dass sich zu wenig Sauerstoff im Blut befindet – als Folge eines Herz- oder Gefäßproblems.
Sprach- und Sehstörungen sowie Lähmungserscheinungen: Hier sollte man immer auch an einen Schlaganfall denken. Selbst sehr kurze Aussetzer sind nicht zu unterschätzen. Möglicherweise handelt es sich um eine transitorische ischämische Attacke (TIA) – praktisch eine Schlaganfall-Vorstufe.
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