AUS DER MEDIZIN

Wegen Allergien die Ernährung umstellen

von Redaktion

Auch Mangos können Allergien verursachen. © Foto: Panther

Isen – Pollenallergiker spüren es sofort: Trägt der Wind den Blütenstaub von Gräsern, Bäumen und Getreidesorten durch die Luft, läuft die Nase und die Augen jucken höllisch. „Laut Techniker Krankenkasse reagieren über 50 Prozent der Pollenallergiker auch auf bestimmte Lebensmittel allergisch, etwa auf Nüsse, rohe Pfirsiche und Äpfel oder Tomaten“, weiß Dipl.-Ing. Silvia Bürkle, Ernährungswissenschaftlerin und Mitgründerin des Stoffwechsel- und Ernährungsprogramms Metabolic Balance. Laut Experten sind neben der genetischen Veranlagung vor allem ein verändertes Ernährungsverhalten, die extreme Umweltbelastung und schlecht belüftete Räume verantwortlich. „Fertigprodukte werden immer häufiger eingesetzt und gegessen. Diese sind jedoch oftmals reich an Zusatzstoffen wie Konservierungsmitteln, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern und stellen damit für den Stoffwechsel auf Dauer eine Herausforderung dar. Zudem schwächen sie das Immunsystem, da sie den Darm angreifen, der nun mal 70 Prozent der Immunzellen beherbergt“, so Bürkle.

Das allergene Potenzial von Lebensmitteln kann durch Waschen, Schälen oder Entfernen bestimmter Bestandteile reduziert werden. Aber auch durch Erhitzen oder Fermentieren lassen sich Allergene vermindern. Allerdings gilt dies nicht für alle Lebensmittel. Neben Sellerie sind unter anderem Mangos, Erdnüsse oder neuere Apfelsorten resistent gegenüber diesen Maßnahmen. Mit einer Ernährungsumstellung und der gründlichen Auswahl der Nahrungsmittel ist es möglich, dass der Stoffwechsel sich ausbalanciert, Medikamente reduziert werden können und dies sich vorteilhaft auf bestehende Allergien auswirkt. Bürkle rät zu frischen, hochwertigen Lebensmitteln, weil „jeglicher Zusatz von Nahrungsmittelzusatzstoffen das sensible Gleichgewicht der inneren Körperchemie durcheinanderbringen kann“. Des Weiteren wird auf primäre Allergene, auch Hauptallergene wie Kuhmilch und Weizenprodukte, verzichtet. Kuhmilch enthält zwanzig Proteine, von denen fünf allergische Reaktionen auslösen können. „Außerdem empfehlen wir das Erhitzen von allergenauslösenden Lebensmitteln oder die Vermeidung des Kumulationseffekts – das heißt, Lebensmittelgruppen sollten nicht gemischt werden. Denn Allergiker vertragen beispielsweise einzelne Obstsorten meist gut, aber mehrere Obstsorten, wie in einem Obstsalat, dagegen nicht“, betont die Expertin.

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