Biopiraterie: Schmuggel mit seltenen Ameisen

von Redaktion

Schmuggelware: Ameisen. © Kenya Wildlife Service

Nairobi – Diese Schmuggelware krabbelt gewaltig: Für große Körnersammler-Ameisen aus Ostafrika zahlen Liebhaber in Europa weit über 200 Euro. Grund genug für vier Männer in Kenia dutzende der Insekten außer Landes zu schmuggeln. Jede Ameisenkönigin war in ein mit Watte gepolstertes Reagenzglas verpackt. Sie können so zwei Monate überleben. Beim Durchleuchten des Gepäcks am Flughafen der Hauptstadt Nairobi wurde die ungewöhnliche Schmuggelware entdeckt. Die kenianische Wildtierbehörde sprach von einem Präzedenzfall. „Dieser Fall verdeutlicht eine wachsende globale Bedrohung: die Biopiraterie einheimischer Arten.“ Dass die Giant African Harvester Ant so begehrt ist, hat laut der Behörde folgenden Grund: Ihr Verhalten sei einzigartig und sie verfügten über komplexe Fähigkeiten bei der Koloniebildung.

Der Fall in Kenia zeigt nach Einschätzung der dortigen Wildtierbehörde auch: Der illegale Handel könnte sich von leicht erkennbaren Säugetieren künftig auf kleinere Arten verlagern. Das am häufigsten geraubte und geschmuggelte Säugetiere der Welt ist verschiedenen Naturschutzverbänden zufolge das Pangolin, das Schuppentier.

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