Äpfel und Birnen sorgen für die Süße im Kräuter-Drink.
Der Entsafter holt alles aus den Kräutern heraus.
Im späten Frühjahr wachsen Giersch und Löwenzahn.
Vitamin-Booster: Saft mit Gierschblättern.
Sie lieben Unkräuter: Die beiden Freundinnen Elisabeth Hammersen (39, rechts) und Veronika Halmbacher (43) sammeln Giersch und Co. und bereiten daraus köstliche Gerichte zu. © Astrid Schmidhuber
Tegernsee – Wer in diesen Tagen an Apotheken, Kosmetikgeschäften oder Drogerien vorbeikommt, merkt schnell: In diesem Frühjahr sind Kollagenpuler der absolute Renner. Kein Strahlen ohne solche Mittelchen vermittelt die Werbung.
Über solche Werbeversprechungen können Elisabeth Hammersen (39) und Veronika Halmbacher (43) nur lachen. Sie boostern mit anderen Mittelchen. Und das völlig umsonst. „Die Natur gibt‘s.“ Es sei schon erstaunlich, was im Garten oder am Wegesrand alles so wächst. Zurzeit wuchert beispielsweise der Giersch im Garten von Veronika Halmbacher. Nur ein kurzer Augenblick – und schon sind mehrere Hände voll Giersch gepflückt.
Der Giersch ist eine echte Vitaminbome. „Er liefert jede Menge Vitamin C, ist mineralstoffreich. Er enthält unter anderem Magnesium, Kalzium und Kalium“, sagt Veronika Halmbacher. Sie und ihre Freundin sind eigentlich Touristikerinnen, haben sich aber in den vergangenen Jahren viel Kräuterwissen angeeignet. „Wir sind gerne in der Natur und sammeln viel, erzählt Elisabeth Hammersen. Da lag es nahe, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Sie machten zusammen die Ausbildung zur „Traditionellen europäischen Heilkunde“. In ihrer Abschlussarbeit befassten sie sich mit dem bayerischen Superfood. Jetzt haben sie ihr mittlerweile drittes Buch veröffentlicht, das sich dem Unkraut widmet. Darin beschreiben die beiden, wie man wilde Kräuter zubereitet und wieso sie für uns so wertvoll sind.
Kräuter sammeln ist ihre große Leidenschaft. Wenn sie in die Berge gehen, „kann es schon mal vorkommen, dass wir den Gipfel nicht erreichen“, sagt Elisabeth Hammersen. Und das liegt nicht etwa an der fehlenden Kondition, sondern: „Uns hält das Unkraut auf. Wir kommen immer mit einem vollen Rucksack heim.“
Von „Glück pur“ sprechen die Freundinnen, wenn sie sich mit der Natur beschäftigen. „Es erfüllt uns mit Freude.“ Seit zwei Jahrzehnten sind sie beste Freundinnen, eine gemeinsame Freundin hat sie damals zusammengebracht. „Und erst später haben wir festgestellt, dass schon unsere Großmütter Freundinnen waren.
Seitdem haben sie schon so manches Projekt auf den Weg gebracht. Beim Bücherschreiben ergänzen sie sich: Vroni, die Grafikdesignerin, illustriert die Bücher, Elisabeth schreibt die Texte. Und selbst nach einer Nacht, die sie durchgearbeitet haben, strahlen sie. „Weil uns unsere Arbeit glücklich macht.“