Dr. Johanna Patika-Zoller Leitende Oberärztin; Klinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Schmerzmedizin in der München Klinik Harlaching
Für eine wirkungsvolle Therapie braucht es eine korrekte Diagnose und ausführliche Anamnese: Wo am Kopf oder Gesicht, wie häufig und lange treten die Schmerzen auf? Ein- oder beidseitig, dumpf, stechend, elektrisierend, pulsierend? Liegen Begleitsymptome vor, wie bei Ihnen Übelkeit? Spielen Lagewechsel, Belastung, Ernährung oder Medikamente eine Rolle? Auch regelmäßige Schmerzmitteleinnahme selbst kann Kopfschmerzen auslösen, man nennt dies „Medikamenten-Übergebrauchskopfschmerz (MOH)“. Ebenso ist die Familien-, Vor- und Verlaufsgeschichte wichtig wie Unfälle, Infektionen, Zahn- oder Wirbelsäulenleiden. Hellhörig wird man als Arzt, wenn Kopfschmerzen sehr akut einsetzen oder bei Ausfallsymptomen wie z.B. Lähmungen oder Bewusstseinsstörungen. Dann ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit ggf. weiterführenden Untersuchungen nötig. Häufige Kopfschmerzformen sind Migräne-, Spannungs- und Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen (TAK), wozu auch der Clusterkopfschmerz gehört, mit kurzen schweren Schmerzattacken und teils gerötetem, tränendem Auge. Bei der Vielzahl unterschiedlicher Kopfschmerzarten empfehle ich den Besuch bei einem schmerztherapeutisch geschulten Arzt, am besten eine multimodale Schmerztherapie.