Den Lungenkrebs schon früh erkennen

von Redaktion

Kostenlose Vorsorge-Computertomographie für starke Raucher zwischen 50 und 75 Jahren

Langjährige, starke Raucher können bald einmal im Jahr eine kostenlose Untersuchung zur Früherkennung von Lungenkrebs in Anspruch nehmen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat beschlossen, dass die Untersuchung mittels einer Niedrigdosis-Computertomografie (CT) künftig von der Krankenkasse übernommen wird. Das Angebot richtet sich an starke Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren. Es geht nur um Zigaretten, nicht um andere Tabakprodukte. Die Personen müssen mindestens 25 Jahre ohne lange Unterbrechung geraucht haben und mindestens 15 Packungsjahre haben. Die Packungsjahre errechnet man, indem man die Zahl der pro Tag gerauchten Zigarettenpackungen mit der Zahl der Raucherjahre multipliziert. „Auch Ex-Raucher können an den Untersuchingen teilnehmen, sofern sie nicht länger als zehn Jahre abstinent waren“, erklärt Stefan Sauerland vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

„Wir wissen aus Studien, dass man durch die Früherkennung 20 Prozent der Krebstodesfälle in dieser Zielgruppe vermeiden könnte“, sagt Sauerland. Ohne eine Früherkennung wird Lungenkrebs in drei Viertel der Fälle erst in einem fortgeschrittenem Stadium festgestellt. „In den folgenden fünf Jahren sterben rund 80 Prozent dieser Menschen.“ Wie bei jeder Röntgenuntersuchung gibt es bei der CT-Untersuchung eine Strahlenbelastung, die möglicherweise selbst zur Entstehung von Krebs beitragen kann. Insgesamt überwiegt für die Zielgruppe der Nutzen die Risiken, so die Einschätzung des Bundesamts für Strahlenschutz. Dafür sei aber ein stringentes Qualitätsmanagement „unabdingbar“. Das kann noch einige Monate dauern. Der GBA schätzt, dass es voraussichtlich im April 2026 so weit ist. Theoretisch können Betroffene die CT-Untersuchung schon seit Juli 2024 in Anspruch nehmen, allerdings vorerst auf eigene Kosten. Damals trat die Verordnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in Kraft, die Grundlage für den GBA-Beschluss ist. Jedes Jahr erkranken nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums rund 56 500 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs. Bei Männern ist Lungenkrebs mit rund 28 000 Verstorbenen pro Jahr die häufigste Krebs-Todesursache. Bei Frauen ist es mit 17 000 Todesfällen die zweithäufigste. In Deutschland seien bei Männern vermutlich neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Lungenkrebserkrankungen auf das aktive Rauchen zurückzuführen.

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