Die Herpes-Zoster-Impfung schützt nicht nur vor Gürtelrose – sie senkt laut einer neuen Studie auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. © IMAGO
Dr. Markus Frühwein rät zur Vorbeugung. Denn auch wenn es bei der Impfung eine Impfreaktion geben könne, sei einer Erkrankung mit Gürtelrose schlimmer. © Marcus Schlaf
Die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) wird für Personen ab 60 Jahren generell empfohlen, zudem für Menschen ab 50 Jahren mit bestimmten Risikofaktoren wie Immunschwäche. Dr. Markus Frühwein, Allgemeinmediziner mit eigener Praxis in München, rät vor allem Senioren zur Impfung: „Ich war selbst schon von Gürtelrose betroffen, und das am Kopf, und weiß, dass das eine Erkrankung ist, die man nicht bekommen möchte.“
„Fast jeder über 50 trägt das Virus in sich, da sich fast jeder im Lauf des Lebens mal mit Windpocken infiziert hat“, warnt Dr. Frühwein – insofern kann fast jeder erkranken. Das passiert meist dann, wenn man durch Stress oder eine Krankheit ohnehin geschwächt ist – oder wenn im Alter die Funktion des Immunsystems nachlässt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Totimpfstoff Shingrix (zugelassen ab 18 Jahren, empfohlen ab 50 Jahren mit Risikofaktoren oder ab 60 Jahren). Die Impfung ist eine Kassenleistung für die genannten Altersgruppen.
„Wichtig ist es, sich zwei Mal impfen zu lassen“, sagt Dr. Frühwein, „Auffrischungsimpfungen sind danach nicht mehr nötig.“ Dass man Antikörper gegen Windpocken in sich trägt oder eine Gürtelrose-Infektion durchgemacht hat, ist keine Voraussetzung. Wichtig zu wissen: Nach einer überstandenen Infektion mit Gürtelrose ist man nicht geschützt, sondern im Gegenteil steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man erneut und dann sogar schlimmer erkrankt. Auch unter 50-Jährige können sich impfen lassen, müssen die Impfung dann aber selbst bezahlen. Die Impfreaktion ist in Hinblick auf Nebenwirkungen etwas stärker als bei den meisten anderen Impfungen. „Eine Gürtelrose durchzustehen, ist aber mit Sicherheit viel belastender“, sagt Dr. Frühwein.SVS