Berlin – Diabetes wird zur Volkskrankheit: 10,3 Prozent der Erwachsenen berichteten zuletzt von einer entsprechenden Diagnose. Zudem seien 8,5 Prozent der Frauen mit Klinikgeburt von sogenannter Schwangerschaftsdiabetes betroffen gewesen, wie am Mittwoch veröffentlichte Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen. Dies betraf vor allem ältere Mütter ab 45 Jahren (17,2 Prozent); sie waren viermal so häufig betroffen wie Frauen unter 20 Jahren (3,6 Prozent). Die Prävalenz einer bekannten Diabetes-Erkrankung war bei Männern insgesamt höher (11,6 Prozent) als bei Frauen (9 Prozent).
Über 90 Prozent aller Erkrankten sind von einem sogenannten Typ-2-Diabetes betroffen, der meist mit einem ungünstigen Lebensstil in Zusammenhang steht und sich vorwiegend im mittleren oder höheren Erwachsenenalter zeigt. Der Typ-1-Diabetes stellt eine Autoimmunerkrankung dar und entwickelt sich meist bereits im Kindes- beziehungsweise Jugendalter. Der leichte Anstieg (2021: 10,2 Prozent Betroffene) gehe auch auf verbessere Diagnostik zurück, hieß es. Zugleich erhöhe insbesondere ein unerkannter oder unzureichend behandelter Diabetes das Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen, vermindere die Lebensqualität und verringere die Lebenserwartung.
Das RKI-Panel zeigt, dass über die Hälfte der Erwachsenen (53,7 Prozent) an einer chronischen Erkrankung oder dauerhaften gesundheitlichen Problemen leiden. Mit 57,2 Prozent war der Anteil bei Frauen höher als bei Männern (50 Prozent).
Auch fühlen sich mehr Menschen psychisch eher schlecht statt wohl. Fast jede dritte Person (28,2 Prozent) habe im vergangenen Jahr ein eher niedriges psychisches Wohlbefinden gezeigt. PAULA KONERSMANN/KNA