Ein kleiner Pieks, der Leben retten kann: die HPV-Impfung. © Foto: dpa
Impfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) sind einer Studie aus Dänemark zufolge sehr effektiv gegen bestimmte Varianten der Viren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Das schreiben die Autoren des im Fachblatt „Eurosurveillance“ erschienen Artikels. Demnach seien die besonders relevanten Virustypen HPV 16 und 18 in Dänemark nahezu vollständig eliminiert worden, nachdem 2008 in dem Land damit begonnen wurde, Mädchen im Teenager-Alter dagegen zu impfen.
Die Forscher analysierten rund 17.000 beim Screening auf Gebärmutterhalskrebs vorgenommene Zellabstriche von insgesamt 8659 Frauen im Alter von 22 bis 30 Jahren über einen Zeitraum von sieben Jahren. Dabei fanden sie heraus, dass im Jahr 2021 weniger als ein Prozent der geimpften Frauen mit HPV 16/18 infiziert waren, während es vor Beginn der landesweiten Impfungen noch 15 bis 17 Prozent waren. Selbst unter den nicht geimpften Frauen waren 2021 nur fünf Prozent mit den Virustypen infiziert, was den Autoren zufolge stark auf eine Immunität in der dänischen Bevölkerung gegen diese Varianten hinweise.
Mindestens 14 der mehr als 100 HPV-Typen werden den Autoren zufolge als Hochrisikovarianten angesehen, die unter anderem Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Gebärmutterhalskrebs ist in Europa nach Brustkrebs die Krebsart, die bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren am zweithäufigsten vorkommt.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die HPV-Impfung seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Für einen Schutz sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten notwendig.
Im vergangenen Jahr veröffentlichte die Barmer Krankenkasse Zahlen, wonach 2022 nur 60 Prozent der Mädchen im Alter von 14 Jahren vollständig gegen HPV geimpft waren. Bei Jungen lag die Impfquote mit einem Anteil von 25 Prozent bei 13-Jährigen noch wesentlich niedriger.DPA