30 Jahre MP3: Erfindung aus Bayern

von Redaktion

MP3-Player waren in den 2000ern heißbegehrt und haben Musik erstmals wirklich mobil gemacht.

Vor genau 30 Jahren veränderte eine bayerische bzw. fränkische Erfindung die Musikwelt für immer. Denn am 14. Juli 1995 erhielt ein neues Audioformat seinen Namen: MP3. Entwickelt wurde es am Fraunhofer-Institut in Erlangen – unter Leitung von Karlheinz Brandenburg, der bereits in den 1980ern versucht hatte, Musikdateien zu komprimieren und damit über ISDN-Leitungen übertragbar zu machen. MP3 machte durch seine geringen Datenmengen zunächst illegale Tauschbörsen à la Napster möglich – und später den legalen Kauf und Download von Musik im iTunes Store von Apple.

Heute hat zwar die Weiterentwicklung AAC (Advanced Audio Coding) weitgehend die Nachfolge von MP3 angetreten. Doch die Funktionsweise basiert auf dem gleichen Prinzip. Ohne die geniale Idee aus Franken wären Spotify und andere Streamingdienste heute nicht denkbar. „Mr. MP3“ Karlheinz Brandenburg will den „Heiligenschein“ für seine Erfindung gar nicht, er weist auf den Beitrag des gesamten Teams hin.

Heute arbeitet der 71-Jährige mit seiner eigenen Firma „Brandenburg Labs“ im thüringischen Ilmenau an einer revolutionären Raumklang-Lösung für Kopfhörer. Deutschland hat es verpasst, rund um die weltverändernde Innovation MP3 eine erfolgreiche Technik-Industrie aufzubauen. Den Profit machten US-Konzerne wie Apple. Immerhin: In jedem iPhone ist noch heute zu lesen, dass die MP3-Technologie von Fraunhofer lizenziert ist – ein stiller Gruß an deutsche Ingenieurskunst.

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