Wenn das WLAN nicht funkt

von Redaktion

WLAN kann aus verschiedenen Gründen gestört sein. Oft liegt es nicht am Provider.

Kein WLAN in der Wohnung? Das kann verschiedene Gründe haben. © Seva Levytskyi/freepik

Wenn bei der Lieblingsserie oder beim Videochat mit dem Büro plötzlich die Verbindung ruckelt und das heimische WLAN streikt, ist das ärgerlich. 53 Prozent der Deutschen klagen laut einer aktuellen Studie von EY über solche Probleme – und schimpfen dann gern auf ihren Provider. Das Wackel-Internet muss aber gar nicht an Telekom, Vodafone oder 1&1 liegen. Oft sind die Schwierigkeiten hausgemacht. Wir erklären die wichtigsten „WLAN-Killer“ – und verraten, was man dagegen tun kann.

■ Smart-TVs

Diese Geräte laden oft Inhalte im Hintergrund. So bremsen sie das WLAN aus. Tipp: Den Router nicht hinter dem Fernseher verstecken, denn dessen Elektronik kann das Signal stören. Am besten und stabilsten werden Fernseher und TV-Receiver per Netzwerkkabel (LAN) mit dem Router verbunden, um das WLAN zu entlasten. Das verbessert auch die Stabilität.

■ Mikrowellen

Die Küchengeräte nutzen ebenso wie Router bevorzugt das 2,4-GHz-Band. So kommen sich Wellen und WLAN-Signale in die Quere. Ein Tipp der helfen könnte: Den Router nicht in der Nähe einer Mikrowelle platzieren, die oft schlecht abgeschirmt sind. Das Gleiche gilt für Induktionsherde – vor allem, wenn auf mehreren Herdplatten gleichzeitig gekocht wird.

■ Schlechte Frequenz

Wenn der Router auf dem werksseitig eingestellten 2,4-GHz-Band immer wieder Probleme macht, sollte man im Menü des Geräts die Frequenz wechseln, zum Beispiel auf die schnelleren 5 oder 6 GHz. Das kann übrigens auch daran liegen, dass im Mehrfamilienhaus zu viele Nachbarn ihre Router auf der gleichen Frequenz betreiben. Tipp: Das Menü einer Fritzbox erreicht man im Browser durch Eingabe der Adresse fritz.box. Beim Speedport der Telekom lautet die Adresse speedport.ip oder 192.168.2.1. Bei anderen Modellen siehe Bedienungsanleitung.

■ Zu viele Geräte

In modernen Haushalten funken teilweise bis zu 60 Geräte per WLAN oder Bluetooth – von Lautsprechern über Glühbirnen bis zur Überwachungskamera. Das sorgt für zahllose Fehlerquellen. Ein einziges billiges China-Gerät ohne CE-Kennzeichnung kann das komplette WLAN durcheinanderbringen. Tipp: Smarte Geräte möglichst mit Abstand zum Router betreiben, bei Nichtgebrauch ausschalten – und China-Ramsch aussortieren.

■ Falsche Platzierung

Möbel, Heizkörper oder Spiegel dämpfen den WLAN-Empfang. Vor allem Regale aus Metall schirmen den Router regelrecht ab. Und das Wasser in Aquarien oder in Wasserbetten kann Funkwellen nahezu komplett absorbieren. Tipp: Router möglichst frei und hoch platzieren, so dass er ungehindert in die Wohnung funken kann. Mit WLAN-Apps wie „WiFi Heatmap“ lässt sich der beste Standort ermitteln.

■ Vernetzte Geräte

Vom smarten Kühlschrank bis zur Kaffeemaschine – viele neue Geräte funken ständig „nach Hause“ zum neugierigen Hersteller und erzeugen damit Datenverkehr. Das ist sowohl schlecht für die Privatsphäre als auch für die Auslastung des WLAN-Netzes. Tipp: Wer die Internetfunktionen von Haushaltsgeräten nicht wirklich braucht, sollte sie am besten deaktivieren oder nur in der Nacht laufen lassen.

■ Veraltete Router

Auch die heimische Netzwerktechnik hat nicht das ewige Leben. Neue Router funken schneller, stabiler und störungsfreier. Und sie sind perfekt auf die aktuellen Netze der Provider abgestimmt. Tipp: Nach fünf Jahren wird’s durchaus Zeit für einen neuen WLAN-Router, nach zehn Jahren ist das Gerät ein störungsanfälliger Oldtimer. Manchmal hilft es bereits, im Menü die Software zu aktualisieren. Aktuelle Router mit den Standards WiFi 6 oder WiFi 7 lösen viele Netzwerkprobleme. Die Fritzbox 7530 aus Berlin kostet beispielsweise rund 160 Euro. In unserem Test funktioniert eine Fritzbox perfekt mit einem DSL-Anschluss der Telekom – bei dem der hauseigene Speedport-Router der Telekom immer wieder Probleme gemacht hat. Ausprobieren lohnt sich also.

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