Welches riskante Verhalten verursacht welche Krebsart?

von Redaktion

Manches Wagnis ist unterschätzt: So stark erhöhen Infektionen, schädliche Gewohnheiten und Gifte Ihr Risiko

Fertigprodukte wie Hamburger erhöhen das Krebsrisiko. © IMAGO

Ein wesentlicher Risikofaktor für Lungenkrebs: das Rauchen. © A. Warnecke/dpa

München – Tatsächlich spielt der Zufall eine erhebliche Rolle, weil die Grundlage häufig eine zufällige Mutation ist. Die Wahrscheinlichkeit allerdings, dass in den Zellen etwas schiefläuft, also z.B. bei der Zellteilung eine zufällige Mutation im Erbgut entsteht oder in der Folge nicht durch die eigenen Reparaturmechanismen außer Gefecht gesetzt wird, wird bei vielen Krebsarten durch eine Kombination aus Lebensstil, Umwelt und genetischer Veranlagung bestimmt.

Die Gewichtung der einzelnen Faktoren (Zufall, Genetik, Lebensstil-/Umweltfaktoren) ist je nach Krebsart verschieden. Bei manchen ist der Anteil von äußeren Faktoren gering (z.B. Hirntumore, Knochenkrebs), bei anderen hingegen sehr hoch – diese Krebserkrankungen sind dann zu hohen Anteilen vermeidbar.

Rauchen – der Klassiker mit tödlicher Wirkung: Rauchen ist der mit Abstand gefährlichste Risikofaktor. Etwa 9 von 10 Lungenkrebserkrankungen sind auf Tabakkonsum zurückzuführen. Auch Kehlkopf-, Speiseröhren-, Blasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs treten bei Rauchern deutlich häufiger auf.

Alkohol – unterschätztes Gift: Bereits moderater Alkoholkonsum erhöht das Risiko für mehrere Krebsarten: Mund- und Rachenkrebs, Leber- und Darmkrebs, aber auch Brustkrebs bei Frauen. Besonders fatal ist die Kombination aus Alkohol und Rauchen, die das Risiko für Kehlkopfkrebs erheblich erhöht.

Bewegungsmangel – stiller Mitverursacher: Wer sich zu wenig bewegt, erhöht nachweislich das Risiko für Darmkrebs, insbesondere im Kolon, sowie für Brustkrebs. Körperliche Aktivität senkt u. a. den Insulinspiegel und wirkt entzündungshemmend – das hemmt Tumorwachstum.

Ungesunde Ernährung – die „westliche“ Falle: Viel rotes und verarbeitetes Fleisch, hoher Salzkonsum, wenig Ballaststoffe und Vitamine – eine solche Ernährung steht im Verdacht, Darm-, Magen- und Speiseröhrenkrebs zu fördern. Auch Übergewicht, das mit ungesunder Ernährung zusammenhängt, wirkt als Krebsrisikoverstärker.

Übergewicht – unterschätzter Risikofaktor: Adipositas verändert den Hormonhaushalt. Die Folge: ein höheres Risiko für Darmkrebs, Brustkrebs nach der Menopause oder Gebärmutter- und Nierenkrebs.

Infektionen – vermeidbare Auslöser: Manche Viren und Bakterien verursachen Krebs: HPV (humanes Papillomavirus) gilt als Hauptverursacher von Gebärmutterhalskrebs und verursacht darüber hinaus Anal-, Mundhöhlen- und Rachenkrebs. Hepatitis B und C fördern Leberkrebs, Helicobacter pylori kann Magenkrebs auslösen.

UV-Strahlung – Sonne mit Schattenseite: Intensive Sonnenexposition, vor allem im Kindesalter, steigert das Risiko für hellen Hautkrebs und das gefährliche maligne Melanom. Auch Solarienbesuche erhöhen das Risiko. S. HÖPPNER

Artikel 7 von 7