An den Strand nimmt man am besten ein Zweit-Handy mit – idealerweise ohne sensible Daten. © Wavebreak Media LTD
Smartphones sind begehrte Diebstahls-Objekte. Dann gilt es, schnell zu handeln, um Schäden gering zu halten. © Jörg Heinrich
Der Verlust des Smartphones ist allein schon ärgerlich. Aber die Gefahr für die eigenen Daten, für Onlinebanking-Zugänge, Passwörter und Shopping-Konten ist meist das noch viel größere Problem.
Smartphones sollten deshalb nie offen auf dem Tisch, locker in der Außentasche oder griffbereit im Auto liegen. Gerade in Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei Outdoor-Aktivitäten ist Umsicht gefragt. Für den Urlaub empfiehlt sich ein günstiges Zweithandy ohne sensible Daten, wenn man aufs Alltags-Smartphone verzichten kann. Hier die wichtigsten Tipps, um den Schaden gering zu halten, wenn das Handy doch weggekommen ist.
■ Sicherheitsvorkehrungen
Der beste Schutz startet vor dem Diebstahl. Wenn Diebe ein Handy nicht knacken können, können sie in aller Regel wenig damit anfangen. Deshalb sollte man sein Smartphone durch ein starkes Passwort oder eine biometrische Sperre (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) schützen. Außerdem ist es wichtig, in den Einstellungen regelmäßige Datensicherungen in die Cloud zu aktivieren. Dadurch lassen sich Fotos, Adressbuch und andere Daten nach einem Verlust zurückholen. Ein weiterer Tipp: Kontaktinfo am Sperrbildschirm hinterlegen. Viele Handys bieten die Möglichkeit, eine kurze Nachricht oder eine alternative Rufnummer auf dem gesperrten Gerät anzuzeigen – ideal, wenn ein Finder ehrlich ist.
■ Handy-Kennzeichen
Ganz wichtig ist es, sich schon vor dem Urlaub die 15-stellige Seriennummer (IMEI) des Geräts aufzuschreiben. Das ist quasi das einmalige „Autokennzeichen“ des Handys. Sie steht auf der Verpackung oder im „Info“-Menü. Die IMEI lässt sich auch über die Tastenkombination *#06# aufrufen.
■ Daten für Sperrung
Für Sperrung und Strafanzeige werden Daten benötigt: IMEI, Gerätebezeichnung, SIM-Kartennummer und ggf. Kundennummer beim Mobilfunk-Anbieter. Auch Passwörter und Zugangsdaten zu Online-Konten sollten sicher – aber zugänglich – aufbewahrt werden.
■ Jede Minute zählt
Sobald der Diebstahl bemerkt wird, zählt jede Minute. Dann sollte man versuchen, das Handy über die Ortungsdienste zu finden. Bei Android heißt das „Mein Gerät finden“, bei Apple „Wo ist?“. Diese müssen natürlich schon vor dem Urlaub aktiviert werden. Ist der Zugriff nicht möglich, lässt man sofort die SIM-Karte sperren. Das geht rund um die Uhr über den Notruf 116 116 (aus dem Ausland +49 116 116) oder durch Kontakt mit dem Mobilfunkanbieter. Auch eine Anzeige bei der Polizei ist obligatorisch.
■ Gerät orten
Bei Android meldet man sich über ein anderes Gerät mit seinem Google-Konto bei „Mein Gerät finden“ an. Hier kann man das Handy orten, sperren oder alle Daten aus der Ferne löschen. Fürs iPhone funktioniert das über iCloud.com oder die „Wo ist?“-App.
■ Bank informieren
Von einem anderen Gerät aus ändert man schnellstmöglich alle wichtigen Passwörter – E-Mails, Soziale Netzwerke, Shopping-Apps und die Cloud. Besonders kritisch: Banking-Apps. Diebstahl-Opfer sollten sofort ihre Bank informieren und den App-Zugang sperren lassen. Sinnvoll ist generell, das TAN-Verfahren und die Banking-App auf verschiedene Endgeräte zu verteilen.
■ Versicherung checken
Wer eine Hausrat- oder Handyversicherung hat, sollte den Schaden und die Diebstahlanzeige sofort einreichen. Oft reicht schon der Anruf bei der Versicherung, um eine vorläufige Zahlung zu erhalten. In den Monaten nach dem Diebstahl sollte man seine Kontobewegungen im Auge behalten, um betrügerische Aktivitäten rechtzeitig zu erkennen.