AUS DER MEDIZIN

Sepsis: 20 000 Todesfälle vermeidbar

von Redaktion

Bei einer Sepsis kollabiert das Immunsystem. © Mauritius

Im Volksmund meist Blutvergiftung genannt, ist die Sepsis die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Die Zahlen differieren zum Teil. Die Deutsche Sepsistiftung geht von rund 140 000 Todesfällen pro Jahr aus. Zudem erleiden demnach bis zu drei Viertel der Überlebenden Langzeitfolgen. Jährlich werden etwa 320.000 bis eine halbe Million Sepsisfälle im Krankenhaus behandelt – die Sterblichkeit liegt der Sepsisstiftung zufolge bei etwa 30 Prozent. Nach Ansicht von Experten wären in Deutschland etwa 20.000 Todesfälle vermeidbar.

Ursache einer Sepsis ist entgegen weit verbreiteter Meinung nicht immer eine äußerliche entzündete Wunde wie eine Schürfwunde oder ein aufgekratzter Mückenstich. Die Infektion kann auch im Körper auftreten. Die Sepsis entwickelt sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts am häufigsten aus Infektionen der Lungen, des Bauchraums und der Harnwege. Auslöser sind Bakterien wie Staphylococcus aureus und Escherichia coli sowie Pilze und Viren. Eine Sepsis zeigt sehr unspezifische Symptome und ist manchmal schwer von anderen Erkrankungen wie Erkältung oder Grippe zu unterscheiden. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Schüttelfrost, Kurzatmigkeit, Herzrasen, starke Schmerzen, ein extremes Krankheitsgefühl und Verwirrtheit. In den Köpfen vieler Menschen existiert zudem das Bild vom roten Strich, der in Richtung Herz wandert. Er zeigt laut Sepsisstiftung die Entzündung einer Lymphbahn an, die zu einer Sepsis führen kann, muss aber nicht zwingend auftreten. Im Gegenteil, meist zeigt sich dieses Symptom nicht.

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