KÜCHENGEHEIMNIS

So geht Münchner Hausmannskost

von Redaktion

Der schwarze Pfeffer wird frisch gemahlen.

Typisch münchnerisch: Milzwurst mit Kartoffelsalat.

Frische Kräuter kommen in den Dipp.

Panierstraße für die Milzwurst-Scheiben.

Liebt Münchner Hausmannskost: das Ehepaar Alexandra und Stefan Sommer. Zur gebackenen Milzwurst bereiten sie einen lauwarmen Kartoffelsalat zu. © Achim Frank Schmidt

Unterschweinbach – Früher hatte die Milzwurst einen festen Platz auf der Speisekarte in Bayern – daheim ebenso wie im Wirtshaus. Soll‘s heutzutage Milzwurst zum Essen geben, benötigt man in der Regel einen Vorlauf und muss die Wurst erst beim Metzger bestellen.

Stefan Sommer liebt dieses typisch Münchner Gericht. Und nicht nur er. Auch seine Kameraden bei der Münchner Berufsfeuerwehr am Sendlinger Tor. Wenn Sommer mit Kochen für die Kollegen an der Reihe ist, wünschen sich diese oft die Milzwurst mit Kartoffelsalat.

Doch heute kommt seine Frau Alexandra (51) in den Genuss. Zur rausgebackenen Wurst gibt‘s einen lauwarmen Kartoffelsalat. Diesen bereitet Alexandra Sommer zu. „Wir kochen eigentlich jeden Tag“, sagen die beiden. Wenn das Ehepaar zusammen in der Küche arbeitet, ist Stefan Sommer der Chef am Herd. Ansonsten lautet die Aufteilung: Sie bestimmt, was es zu essen gibt und kauft ein, er kocht.

„Alles, was schmeckt“, wird bei den Sommers zubereitet. Von exotischen Speisen, über Pasta-Gerichte bis zur klassischen bayerischen Hausmannskost. Wichtig ist den beiden, dass auch Reste weiter verarbeitet werden. Und so gibt‘s beispielsweise nach dem Schweinsbraten ein Gröstel mit den Fleischresten. „Eine Restepfanne“, nennt das Ehepaar Sommer das Gericht.

Wenn‘s ganz gut läuft, wird dazu selbst gebrautes Bier gereicht. Dass Sommer zusammen mit einem Freund unter die Bierbrauer gegangen ist, „ist aus einer Bierlaune heraus entstanden“. Seine Frau sagt lachend: „Stefan löscht nicht nur Feuer, sondern auch den Durst.“ Das Bier kommt bei Geburtstagsfesten und dem einmal im Jahr stattfindenden Straßenfest in Unterschweinbach (Landkreis Fürstenfeldbruck) zum Einsatz.

Dass sich Stefan Sommer für einen Beruf bei der Feuerwehr entschieden hat, hat Familientradition. Schon sein Vater war als Feuerwehrler beim Fliegerhorst Fürstenfeldbruck beschäftigt. Es ist schon immer sein „Traumberuf“ gewesen, sagt Stefan Sommer. Auch weil jeder Tag anders sei. „Man weiß nie, was passieren wird.“

Außerdem könne man den Menschen etwas Gutes tun. Sein schönster Moment als Berufsfeuerwehrler? „Als wir zu einem Notfall gerufen wurden und die werdende Mutter es nicht mehr ins Krankenhaus geschafft hat. Da waren wir die Geburtshelfer.“ Ein „bewegender Moment“ sei das gewesen, sagt Sommer, der selbst Vater von zwei Söhnen ist.

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