Per Ultraschall kann der Zustand der Halsschlagader untersucht werden.
Berlin – Viele Schlaganfälle ließen sich vermeiden – durch bessere Prävention und rechtzeitige Behandlung von Verengungen der Halsschlagader, sagt Prof. Farzin Adili, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG). Verengungen der Halsschlagader, sogenannte Karotisstenosen, entstehen durch Ablagerungen an den Gefäßwänden. Lösen sich daraus kleine Partikel oder Blutgerinnsel, können sie Hirngefäße verstopfen und einen Schlaganfall auslösen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen sowie Personen mit Bluthochdruck, Diabetes, erhöhten Blutfettwerten, Bewegungsmangel oder Nikotinkonsum.
Plötzliche Sehstörungen, Sprachprobleme, Taubheitsgefühle oder Lähmungen einer Körperseite sind Alarmsignale, die auf eine akute Durchblutungsstörung im Gehirn hinweisen. „Zeit ist Hirn“, betont Adili. Ist eine Verengung der Halsschlagader die Ursache, sollte möglichst binnen 14 Tagen operiert werden.
Bei beschwerdefreien, zufällig entdeckten Verengungen gilt dagegen: Nicht jede Stenose muss operiert werden. Entscheidend sind der Schweregrad, die Beschaffenheit der Plaques und das Risiko des Patienten. Neue Studien belegen, dass eine optimale medikamentöse Behandlung bei vielen Betroffenen ebenso wirksam ist wie ein Eingriff, so Adili.
Auch bei der Früherkennung setzt die DGG auf Augenmaß. Ein flächendeckendes Screening der Bevölkerung ist weder sinnvoll noch empfohlen. Stattdessen sollten gezielte Ultraschalluntersuchungen erfolgen, wenn Risikofaktoren vorliegen oder Warnsymptome aufgetreten sind.SVS