Prof. Siegfried Priglinger Leiter der Augenklinik des LMU-Universitätsklinikums
Die sogenannte multifokale oder trifokale Linse (Linse für Nah- und Fernsicht) funktioniert nach einem anderen optischen Prinzip als eine Gleitsichtbrille. Sie kann daher nicht direkt mit einer Gleitsichtbrille verglichen werden.
Mit einer normalen Einstärkenlinse (Monofokallinse) wird in der Regel die Fernsicht korrigiert – zum Lesen oder für die Nähe benötigen Sie dann eine Lesebrille.
Mit einer multifokalen (bzw. trifokalen) Linse können Sie hingegen sowohl in der Ferne als auch in der Nähe meist ohne Brille sehen. Voraussetzung ist jedoch, dass keine anderen Augenerkrankungen vorliegen und das Auge insgesamt gesund ist. Zu bedenken ist, dass es bei multifokalen Linsen häufiger zu optischen Phänomenen kommen kann – etwa Lichthöfen, Blendungen oder Streulicht, dies insbesonders bei Dunkelheit. Diese Effekte nehmen bei den meisten Patienten im Laufe der Zeit ab, können aber gelegentlich störend bleiben.
Welche Option für Sie am besten geeignet ist, hängt also von Ihren Sehgewohnheiten, Erwartungen und der Augengesundheit ab. Ihr behandelnder Augenarzt kann nach genauer Untersuchung am besten beurteilen, welche Linse für Sie empfehlenswert ist.