Fiese Job-Fallen im Internet

von Redaktion

Je attraktiver das Jobangebot, desto kritischer sollte der Blick sein, den Interessenten darauf werfen sollten. © drazen_zigic

Eine besonders infame Betrugsmasche im Internet spielt mit den Hoffnungen vieler Menschen auf einen guten neuen Arbeitsplatz. „Task Scam“ heißt diese neue Form des Online-Betrugs, vor der die Gewerkschaft der Polizei jetzt dringend warnt.

Was sind „Task Scams“?

Es handelt sich um eine neue Variante von Fake-Stellenangeboten im Internet. Dabei werden Arbeitsuchende mit scheinbar harmlosen digitalen Aufgaben wie „Remote-Produkttester“ angelockt und durch immer neue finanzielle Forderungen systematisch um ihr Geld gebracht. Sicherheitsbehörden berichten, dass hinter vielen dieser Angebote ganze Scam-Fabriken in Südostasien stehen. Sie nutzen tausende gefälschter Profile und automatisierte Chats, um die Opfer möglichst lange im System zu halten.

Wie startet die Job-Falle?

Die Betrüger melden sich unvermittelt per WhatsApp oder Mail. Zunächst sollen die Opfer einfache Online-Aufgaben erledigen: Bewertungen schreiben, Produkte testen, Videos „liken“. Dafür erhalten sie anfangs kleine Provisionen – Geld oder Internet-Coupons. Das schafft Vertrauen. Da meldet sich beispielsweise eine angebliche „Emily“ vom Job-Portal Stepstone – und verspricht pro Tag 80 bis 450 Euro Einnahmen. Dabei wirken die Nachrichten oft überraschend seriös: fehlerfreies Deutsch, echte Firmenlogos, Links zu täuschend echten Webseiten. Genau diese professionelle Aufmachung sorgt dafür, dass viele Menschen zunächst keinen Verdacht schöpfen.

Wie geht es weiter?

Dann sollen die Opfer investieren: Über eine Krypto-App werden immer höhere Einzahlungen verlangt, um angeblich lukrativere Aufträge zu erhalten. Häufig setzen die Täter auf Zeitdruck: Angeblich seien „Aufträge nur heute verfügbar“ oder „Plätze begrenzt“. Solange Geld fließt, gaukelt das System Gewinne vor. Doch sobald die Zahlungen stoppen, sind alle Einlagen und der vermeintliche Lohn verloren.

Woran erkennt man solche Fake-Jobangebote?

Seriöse Arbeitgeber kontaktieren niemanden unvermittelt per WhatsApp, SMS oder Mail. Fake-Angebote locken oft mit vagen Jobbeschreibungen und Versprechungen wie „Berufserfahrung wird nicht vorausgesetzt“. Das klingt tatsächlich zu schön, um wahr zu sein. Spätestens, wenn man im Voraus Geld überweisen oder gar ein Bankkonto auf den eigenen Namen eröffnen soll, ist Vorsicht geboten. Auch unübliche Abläufe ohne Vorstellungsgespräch und mit Kommunikation nur per Chat sollten misstrauisch machen.

Warum fallen Menschen darauf herein?

Die Betrüger bauen ihre Masche wie ein Online-Spiel auf: Aufgaben erledigen, Level aufsteigen, Belohnungen kassieren. In Messenger-Gruppen berichten angebliche „Kollegen“ von Erfolgen – alles erfunden, um die Opfer bei der Stange zu halten. Viele geraten in einen Sog, der an Mechanismen aus der Glücksspielwelt erinnert. Deshalb machen sie immer weiter.

Wie groß ist der Schaden durch solche Fake-Jobs?

Die Masche wird weltweit immer mehr zur Plage. Die Schadensummen gehen in die Millionen. Laut Experten gehört diese Masche inzwischen zu den finanziell und psychologisch schädlichsten Formen des Cyberbetrugs.

Wie kann man sich schützen?

Das Wichtigste ist gesunde Skepsis. Kriminelle Angebote erkennt man daran, dass man erst etwas zahlen soll, bevor man überhaupt Geld verdienen kann. Darum gilt: Unerwartete Job-Offerten per SMS, Mail oder WhatsApp grundsätzlich ignorieren. Angebote, für „Likes“ oder Produktbewertungen bezahlt zu werden, sind ohnehin in aller Regel Betrug. Im Zweifel sollte man auf der offiziellen Website der Firma prüfen, ob die Stelle überhaupt existiert, oder dort nachfragen. Wer bereits in die Falle getappt ist, sollte sofort den Kontakt zum angeblichen Arbeitgeber abbrechen und den Betrug der Polizei melden.

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