Drei tödliche Unfälle innerhalb weniger Minuten

von Redaktion

von Josef Ametsbichler

Fichtelberg/Oberaudorf/Mehring – Zwei junge Frauen sterben eingequetscht in einem Autowrack. Eine Jugendliche wird schwer verletzt. Als die Feuerwehren aus der Region am Mittwoch kurz nach 20 Uhr an den Unfallort bei Fichtelberg (Landkreis Bayreuth) eilen, stellen sie sich bereits auf einen schlimmen Anblick ein. Doch für das, was einer ihrer Kollegen erleben muss, kann sich niemand wappnen: Der Feuerwehrkommandant findet seine eigene Tochter, 18 Jahre alt, eingeklemmt auf dem Fahrersitz ihres blauen Ford Fiesta.

Auf der kurvigen, waldgesäumten Strecke von Fichtelberg in Richtung Bundesstraße 303 ist die junge Frau von der Straße abgekommen, ihr Auto gerät in einen Graben, überschlägt sich und prallt gegen einen Baum. Die 18-Jährige und ihre 28-jährige Beifahrerin sterben noch an der Unfallstelle. Eine 16-Jährige können die Retter schwer verletzt von der Rückbank befreien. Den Vater der Fahrerin ziehen seine Kollegen gemeinsam weg von dem Wrack. Einige Zeit später trifft das Kriseninterventionsteam des THW ein und kümmert sich um den trauernden Feuerwehrmann.

„Das Dorf ist erschüttert“, sagt ein Feuerwehrler aus dem Ort, der ebenfalls zu dem Einsatz ausrücken musste. Auch die Tochter des Kommandanten war in der Feuerwehr aktiv, die meisten in ihrer 2000-Seelen-Heimatgemeinde kannten beide Todesopfer. „Der Einsatz war dramatisch genug“, erzählt der Feuerwehrmann. „Wenn dann die eigenen Leute dabei sind, nimmt einen das besonders mit.“ Nun ermittelt ein Unfallgutachter im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth. Wie genau es zu dem Unglück kam, ist noch nicht geklärt.

Fast zeitgleich ereigneten sich am Mittwoch gegen 20 Uhr auch in Oberbayern zwei tödliche Unfälle. Zwischen Oberaudorf und Brannenburg (Kreis Rosenheim) starb eine 39-jährige Mutter aus München. Die Familie war auf der Staatsstraße 2089 in Richtung Brannenburg unterwegs, als ihr 7er BMW von der Straße abkam und frontal gegen einen Baum raste. Laut Polizei zerriss der Aufprall das Fahrzeug in mehrere Teile, die Frau auf dem Beifahrersitz war sofort tot. Ihr 42-jähriger Ehemann sowie der siebenjährige Sohn wurden schwer verletzt und in umliegende Kliniken gebracht.

Nahe Mehring im Landkreis Altötting kam es ebenfalls kurz vor 20 Uhr zu einem tödlichen Zusammenstoß. In einer lang gezogenen Rechtskurve der Staatsstraße 2356 geriet ein 32-Jähriger am Steuer eines VW Passats mit vier Insassen über die Mittellinie. Das Auto mit Erlanger Kennzeichen prallte gegen einen Lkw, schleuderte in eine Böschung und kam völlig zerstört zum Stehen. Ein 26-jähriger Bulgare wurde auf der Rückbank eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle. Sein Bruder (22) wurde ebenso wie der Fahrer schwer verletzt, der Beifahrer kam mit leichten Blessuren davon. Der Lkw, ein Silozug, stürzte in einen Graben. Sein Fahrer, ein 40-jähriger Tscheche, wurde leicht verletzt.

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