„Ich bin nicht mehr derselbe“

von Redaktion

Ebersberg – Im Prozess gegen acht Rechtsradikale, die im September 2015 einen Dönerimbiss in Ebersberg attackiert haben, hat gestern ein Afghane vor dem Landgericht München ausgesagt. Ihn hatten die Täter schwer verletzt, als sie mit Prügeln bewaffnet den Laden gestürmt und auf ihn eingeschlagen hatten. Nasiem S. gab an, zu Besuch in dem Imbiss gewesen zu sein. Unter Todesangst habe er Schläge auf den Hinterkopf, in die Rippen und ans Knie einstecken müssen, sei zu Boden gegangen, worauf die Täter weiter zugeschlagen und -getreten hätten. Einer der Männer habe ein Messer in der Hand gehabt.

Die Täter demolierten das Lokal und verletzten auch den Inhaber an der Hand. Nasiem S. hat das Erlebte bis heute gezeichnet, er befindet sich in Therapie und ist auf Schmerzmedikamente angewiesen. „Ich bin nicht mehr derselbe Mensch wie vorher“, sagte der 33-Jährige während seiner Aussage, die etwa eine Stunde dauerte. Er hoffe auf eine harte Strafe für seine Peiniger. Bis heute suchten ihn Albträume heim. Besonders belastete Nasiem S. den Hauptangeklagten Markus N. (38). Reihenweise entschuldigten sich die acht Angeklagten bei ihm, einer ließ dem Opfer 300 Euro als Wiedergutmachung aushändigen. Für den Prozess sind vier weitere Termine angesetzt. Das Urteil soll am 10. August fallen. Andreas Thieme

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