„Die Säulen der Erde“, das gewaltige Mittelalter-Epos des walisischen Bestsellerautors Ken Follett, fasziniert seine Leser nun schon seit 1990. Und auch wenn im Jahr 2008 mit „Die Tore der Welt“ ein recht ordentlicher Nachfolger erschienen ist, bleiben die Geschichte, die Charaktere und die Spannung des Originals bis heute ungeschlagen.
Davon profitiert auch das erste Videospiel auf Basis des Klassikers, das nun vom Hamburger Softwarehaus Daedalic Entertainment produziert wurde. „Ken Follett: Die Säulen der Erde“ ist kein modernes Abenteuerspiel mit aufwendiger 3D-Optik, sondern eher ein interaktiver Roman, durch den sich der Follett-Fan blättert.
Die Grundgeschichte rund um den Bau der gewaltigen Kathedrale von Kingsbridge bleibt unverändert. Im Gegensatz zum Leser hat der Spieler aber immer wieder die Möglichkeit, in den Fortgang der Handlung einzugreifen. Auch kleine Entscheidungen, die Baumeister Jack Builder oder Mönch Philipp treffen, haben Konsequenzen bis weit in die Zukunft hinein. Es macht richtig Spaß, zu beobachten, wie sich jeder Klick auswirkt. In rund 200 bis ins Detail ausgetüftelten Zeichnungen erwecken die Grafiker das alte England zum Leben.
Die Spielfiguren wirken im Vergleich dazu eher grobschlächtig und weniger überzeugend. Doch die Handlung ist spannend wie eh und je. Das Leben und Sterben, die Dramen und Intrigen von Kingsbridge können auch als Videospiel fesseln. Wie der Bau der Kathedrale endet, muss vorerst offenbleiben. Denn das Spiel ist in drei Blöcke unterteilt, von denen zunächst einmal nur der erste erschienen ist.
Wer „Ken Follett: Die Säulen der Erde“ jetzt kauft, bekommt aber kostenlosen Zugriff auf den Rest der Handlung. Das Spiel ist als Langzeitprojekt angelegt und passt damit perfekt zu Ken Folletts epischem Kathedralenbau. Plattform: PS4, Xbox One, PC/Mac. jörg heinrich