Eigentlich gibt es das Schlaraffenland ja nur im Märchen. Am Dienstagabend aber war es für ein paar Stunden real, als das Delikatessenhaus Dallmayr 400 Gäste zur Champagnernacht bat, um den Umbau seiner großen Einkaufshalle zu feiern, die jetzt heller und übersichtlicher strahlt, wofür sogar der legendäre Edelkrebsbrunnen zum zweiten Mal in seiner Geschichte um zwei Meter versetzt werden musste. Das größte Delikatessenhaus Europas mit 4000 Mitarbeitern, 900 Millionen Euro Umsatz und über 300-jähriger Geschichte samt 15 Hoflieferantentiteln fast aller europäischer Königshäuser, sowie der bekanntesten Kaffeemarke Deutschlands, gehört zwei Menschen, den persönlich haftenden Gesellschaftern Florian Randlkofer und Wolfgang Wille. Das Stammhaus in der Dienerstraße ist gewissermaßen ihr Schloss, wo sich die feine Münchner Gesellschaft seit jeher die Ehre gibt. Hier kauft die kultivierte Münchner Gesellschaft für Einladungen und Festtage ein; hier pausiert man auf ein paar Austern und ein Glaserl Schampus und hier holt sich der anspruchsvollere Gaumen auch den Mittagslunch. Am Abend tafelt man im Sternerestaurant Alois.
Und so weiß auch jeder der geladenen Gäste eine Erinnerung zu erzählen, die mit Dallmayr verbunden ist. „Seit Kindertagen liebe ich das Haus“, jubiliert Uschi Dämmrich von Luttitz, vor allem liebt sie den Waldorfsalat, die Krabben in Cocktailsauce und das Huhn mit Kartoffelsalat. „Das ist quasi mein zweites Wohnzimmer“, meinte Felipa Prinzessin von Bayern, die als Kind schon mit ihren Eltern hierherkam. „Heute kaufe ich bevorzugt Wurst und Käse, ich liebe Herzhaftes!“ „Wenn ich in der Stadt bin, kehr’ ich immer hier ein“, berichtet Uschi zu Hohenlohe, „weil es einfach köstlich ist!“ Die Prinzessin isst aber seit 40 Jahren kein Fleisch mehr, seit sie sich im legendären „La Cave“ damit „überfressen“ hat, weil dies dort so gut wie nirgendwo sonst war. Aber auch bei ihr blieb kein Wunsch offen – angesichts der Büffetstraßen. Man flanierte durch alle Abteilungen, probierte da und dort – Kaviar, Garnelen, Tatar, Dim Sum oder Short Rib, Süßes und Frisches, Steinpilzpasta oder Käse. Alles mit vornehmer Zurückhaltung, versteht sich. In diesen Kreisen neigt man eher nicht zur Übermaß.
Und so bleibt das Schlaraffenland dann doch eher ein nicht wirklich ausgelebter Traum. Wieder voller Lebenslust unterwegs war Tatjana Luise Prinzessin zu Hohenlohe-Langenburg (ihre verstorbene Großmutter war die Schwester von Prinz Philip, dem Ehemann der britischen Königin Elizabeth II.). Ihr Mann Hubertus Stephan ist im Mai mit 47 Jahren bei einer Off-Road-Tour in Kitzbühel ums Leben gekommen. Wer auch immer der Mutter zweier Söhne mit Betroffenheit begegnete, dem beschied sie, ihr Hubertus sei weiterhin an ihrer Seite und bei ihr. „Für immer. Und darüber hinaus“ – das war das Hochzeitsmotto von Moderatorin Jessica Kastrop und Poet Roman Libbertz vor zwei Wochen im Lenbachpalais. Mit den beiden flanierte das personifizierte Glück durch den Laden. Dass solches ein Leben lang währen kann – dafür stehen auch die Gastgeber Sunny und Florian Randlkofer sowie Marianne und Wolfgang Wille. 13 Jahre alt war die Marianne, als sie den Freund ihres Bruders zum ersten Mal traf. Mit 20, als Betriebswirtschaftsstudentin, hat sie ihren Wolfgang, den damaligen Dallmayr-Junior, geheiratet und mit ihm drei Töchter bekommen. „Mein Traummann“, freut sich Marianne Wille noch immer. Genauso wie über Dallmayr als Schlaraffenland, aus dem sie sich gern mal eine Brotzeit mit nach Hause nimmt – auf alle Fälle immer Matjes mit Dillrahm für ihren Mann. „S‘Mariandl im Wunderland“, lacht Marianne Wille vergnügt, die auch gern selbst aufkocht für die Großfamilie. Das macht am Wochenende auch Sunny Randlkofer. Während der Woche kauft sie lieber in ihrem eigenen Laden fürs Abendessen ein.
Auf der Schampuswelle von Dom Perignon 2009 und Jahrgangs-Moet 2009 zu den Beats von Bes and Meret surften u.a. auch: Minzi zu Hohlenlohe, Augustiner-Keller-Chef Christian Vogler, Dr. Nadja Fürstin zu Schaumburg-Lippe, Natalie und Josef Schmid, Kunstmanagerin Mon Müllerschön, Alexander Rittweger (Payback) mit Gattin Nina, Leslie von Wangenheim, LodenFrey-Geschäftsführer Markus Höhn mit Gattin Dorothea, Bauträger Dr. Helmut Röschinger mit Eva Müller, Dr. Wolfgang und Anette Schnell sowie Wiesnwirt Peter Inselkammer mit Gattin Katharina und Tochter Elisabeth. ULRIKE SCHMIDT